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0243 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 243 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Karagasseii und Jakuten nahe, und da die Uiguren nach chinesischen Nachrichten ursprünglich an der Selengga bis zum Altai wohnten, also zum Theile auf demselben Gebiete, das jetzt die Sojonеn innehaben, so bin ich überzeugt, dass dasjenige TürkVolk, das sich mit den Sojonеn vermischte und sie durch seinen Einfluss türkisirte, die alten Uiguren gewesen sind. Sollte nicht

selbst der Name Sojong ein uigurischer Stamm sein, vielleicht ist dieser Name an den von den Chinesen angeführten Geschlechtsnamen der Se-jan-tu zu erkennen. Diese Türkisirung und Vermischung ist gewiss schon sehr früh geschehen, denn schon im XVII. Jahrhundert wohnten die Sojonеn gerade wie jetzt am Kemtschik als südliche Nachbarn der Тölös und Kirgisen. Die letzte Vermischung mit den Samojeden und den Jenissei-Ostjaken, die Castrén beobachtet, ist gewiss erst später im XVIII. Jahrhundert geschehen, als die Tuba und Matoren zum Theil vor den Russen nach Süden flohen.

Das von Potanin angeführte Geschlecht Kyrgys, das einen ganzen Sumyn ausmacht, ist gewiss ein Theil der von den Kаimücken am Ende des XVII. Jahrhunderts nach Süden geführten Kirgisen, während das Geschlecht Yrkyt entweder ein noch mit den Kirgisen vermischtes Uiguren-Geschlecht oder ein früher zu den Sojonеn übergegangenes Kirgisen-Geschlecht ist.

Zahlreiche Stämme der Sojonеn sind jetzt schon ganz zu Mongolen geworden und bei den übrigen hat der Buddhismus und die mongolische Sprache schon so weit um sich gegriffen, dass sie das türkische Element allmählich vollkommen verdrängen werden.

Wenn wir die Sprachen der bis jetzt hier genannten Türkstämme miteinander vergleichen, so sehen wir hier deutlich drei Perioden der türkischen Sprachablagerung vertreten, die offenbar auf die drei grossen Völkerwanderungen türkischer Stämme Bezug haben, ich meine auf die Hong-nu, die Tukiu und die Uiguren. Die älteste Ablagerung der südlich vorbeigezogenen Тürkstämme wird gewiss durch die Sprachen der Altai-Teleuten, die der zweiten oder Tukiu-Periode durch diejenigen der Kirgisen, Sagajer, Schor-Beltiren und Schwarzwald - Tataren und die der jüngsten oder Uiguren-Periode durch die Sprache der Sojonеn, Karagassen und der Jakuten vertreten.

Ausser den Sojonеn hat Potanin noch in der westlichen Mongolei zwischen den Seeen Kyrgys Nor und Upsa Nor ein kleines Völkchen türkischer Zunge angetroffen. Dies sind die