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0257 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 257 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Rechnet man fünf Menschen auf jede Familie, so beträgt die kara-kirgisische Bevölkerung im Ganzen etwa 150 000 Köpfe.

Die Zahl der hier angegebenen Kibitken der Bugu ist geringer, als die von mir im Jahre 1862 angegebene, weil ein Theil des Geschlechtes in das Ili-Thal zu den Tarantschi ausgewandert war.

Die K a s a k -Kirgisen. Die Kasak-Kirgisen, die, wie ich schon vorher gezeigt habe, seit altersher sich Kasak nennen, wurden nur aus Versehen von den Russen Kirgisen und von den Gelehrten und in officiellen Schriften Kyrgys - Kaisaken genannt, um sie von den eigentlichen Kirgisen zu unterscheiden. Die Kasak-Kirgisen sind unbedingt. das grösste und zahlreichste Nomadenvolk türkischer Abkunft. Ihre Zahl beträgt gewiss bis zwei Millionen Köpfe und sie nomadisiren in der jetzt ganz zum russischen Reiche gehörigen Kirgisensteppe. Oestlich bis zu den Quellen des Irtisch und westlich bis zum Kaspischen Meere bei der Wolga-Mündung, südlich bis zu den mittelasiatischen Chanaten und nördlich bis zum mittleren Irtisch, der Ischim-Steppe und den Südabhängen des Ural-Gebirges. Wenn auch die Geschlechtsnamen uns aufs deutlichste beweisen, dass die KasakKirgisen aus einem bunten Conglomerat der verschiedenartigsten Türkstämme unter Beimischung von Mongolen- und sogar Samojedenstämmen sich gebildet haben, so müssen wir dennoch constatiren, dass die Kirgisen in ihrer ganzen Ausdehnung sprachlich und social-politisch zu einem so festen Ganzen verschmolzen sind, dass wir berechtigt sind, sie als ein Volk zu bezeichnen, da ihnen das Bewusstsein der Volkseinheit und festen Zusammengehörigkeit überall innewohnt.

Wie ich schon bei der Geschichte der Kirgisen im vorigen Jahrhundert erwähnt habe, zerfallen die Kirgisen in drei grosse Abtheilungen (Horden = russ. ordÿ), die merkwürdiger Weise (i lhйs o'ler this (hundert) genannt werden.

1. Ulu-Dshiis (das grosse Hundert), die grosse Horde. Sie nomadisirt jetzt südlich vorn Balkasch - See, vom Alatau und Issik Кöl, östlich bis nach Aulieta, Tschemkend, Türkistan und Taschkend. Der Stammname der grossen Horde ist Uissün. Die Horde zerfällt aber in eine grosse Anzahl von Geschlechtern. Den östlichen Flügel von der chinesischen Grenze bis zum Issik Кöl bilden die Saun und die Аыаn mit den Unterabtheilungen: