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0283 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 283 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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festbinden. Im Winter wird bei grosser Kälte feines, weiches Schuhheu (ojongot) um die Füsse gewickelt, das den ganzen leeren Raum zwischen Strumpf und Stiefel ausfüllt. In diesem Heu soll sich der Fuss auch bei der grössten lte stets warm fühlen. Die Hosen werden stets in den Stiefeln oder in den Strümpfen getragen.

Kinder unter zehn Jahren, Knaben und Mädchen, laufen im Sommer überall ganz nackt umher, selten findet man , dass ein kleines Kind Unterkleidung und Stiefel besitzt, trägt es aber dieselben, so sind sie ganz nach dem Schnitte Erwachsener gefertigt. Solche Kleidung findet sich gewöhnlich nur in einem Hause, wo ein reicher Mann nur einen Sohn oder eine Tochter besitzt, oder wenn alte Leute noch spät einen Sohn bekommen, d. h. bei sogenannten verzärtelten Kindern (ärkä-раlа).

Die Männer tragen über dem Herde gewöhnlich noch eine Jacke (Tschäjimäk) mit kurzen, bis zu den Ellbogen reichenden , nicht sehr weiten Aermeln. Diese Jacke ist wohl 2 bis 3 Werschok länger als das Hemd und ist bei den Altajern gewöhnlich auch aus dunklem Nanking (bös) genäht, bei den Dwojedanern meist aus lila oder braunem, chinesischem Nanking. Zu beiden Seiten der Jacke hängen etwa 3— 31 2 Werschok lange viereckige Taschen herab, die stets aus grellgelbem oder hellrothem Bäs (Baumwollenzeug) gefertigt sind. Der Tschäjimäk hat ebenfalls einen Shawlkragen und auf der Brust gewöhnlich einen Knopf und eine Schnüröse, er wird meist zugeknöpft getragen. Jüngere, reichere Leute tragen Tschäjimäke aus schwarzem Manchester (kiling) oder doch den Kragen am vorderen Rande mit Manchesterstreifen besetzt. Die Taschen sind stets von heller Farbe und machen, wenn man sie zum ersten Male sieht, einen überaus komischen Eindruck. Einzelne Leute tragen über dem Tschäjimäk einen langen Kaftan aus Daba oder Nanking, mit einem bunten, andersfarbigen Kragen und einer_ etwa zwei Zoll breiten Einfassung von derselben Farbe auf der rechten Seite und rothen Schnüren, die auf die Aermel in parallelen Streifen vom Ellbogen bis zum Ende des Aermels aufgenäht sind. Diese Kaftane sieht man seltener bei den Altajern, viel öfter bei den Dwojedanern, die sie manchmal ganz nach mongolischem Schnitte tragen. An der Tschuja sind die Kaftane meist roth oder rothbraun. Im Altai sieht man öfter hellblaue Kaftane, die mit schwarzem Manchester besetzt sind. Die Altajer tragen im