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0284 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 284 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Sommer meist Lederröcke (Jargak) aus Füllen- oder Rehfell, mit einem Shawlkragen, so dass auf diesem das Fell nach aussen gekehrt ist. Die Lederröcke sind immer ohne Ueberzug. Im Winter (aber auch im Sommer) trägt man Pelze aus Schaf-, Rehoder Murmelthierfellen oder seltener aus Iltisfellen. Diese Pelze sind meist mit Plüsch, Manchester, Daba oder Nanking überzogen und stets mit einem breiten Besatze versehen. Die Pelze sind ausserdem mit einem breiten Streifen von behaartem Füllen-fell besetzt. Die Aermel dieser Pelze sind von der Schulter an sehr breit, beim Handgelenke aber schmal. Das Rückenstück des Pelzes ist am Schulterstücke, d. h. zwischen der hinteren Naht der Aermel, höchstens sechs Zoll breit, so dass die weiten Pelzärmel sich auf dem Rücken fast berühren. Der Pelz hat s1 keinen Kragen, auf der Brust aber befindet sich ein mehrere Zoll breiter viereckiger Latz von bunter Leinwand, der Kragen 1 (jaka) genannt wird. Arme Leute tragen unüberzogene Schaf- oder Rehpelze oder Röcke aus weissem Woilok (Filz). Ueber dem Pelze trägt der Altajer entweder einen breiten Ledergurt 1 mit einer Tasche für Patronen und ein Kugelbeutelchen, dem Feuerstahl und dem Messer, oder einen Gürtel aus Zeug mit Feuerstahl und Messer. Der Feuerstahl wird auf dem Rücken I getragen und zwar ist er an einem Riemen und Krampf befestigt, der zwischen den Gurt gesteckt wird, so dass er mit der rechten Hand leicht losgemacht und wieder befestigt werden kann. Das Messer trägt der Altajer an der linken Seite in einer hölzernen oder hörnernen Scheide, die durch einen Riemen am Gürtel befestigt ist.

Die weibliche Kleidung unterscheidet sich von der männlichen nur durch die Oberkleidung. Die Frauen tragen nämlich an Stelle des Tschäjimäks entweder einen Kaftan oder einen überzogenen Pelz, den letzteren ganz von dem Schnitte der Männer, aber über diesem ein leichtes Oberkleid, eine ärmellose Jacke mit einem langen Schoosse (Tschägidäk). Die Armlöcher dieses Kleidungsstückes sind so weit ausgeschnitten, dass sie ohne Beschwerde über dem weitärmeligen Pelze getragen werden können und die mächtigen Aermel des Pelzes gleichsam die weiten Armlöcher ausfüllen. Vorn reicht der Tschägidäk meist etwas über die Taille, hinten aber hängt er fast bis zu den Knöcheln herab und zwar als etwa zwei bis drei Fuss breiter Schooss, ähnlich einem Frackschoosse, nur dass er in der Mitte nicht ge-