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0292 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 292 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Jurte aufstellen wollen, und transportiren nur die Filzdecken. Bei dem Holzreichthum des eigentlichen Altai ist diese Jurtenart die billigste und daher die einzige, die arme Altajer bewohnen. Im Gebiete der Tschuja trifft man viel weniger Stangen-Jurten. 2) Jurten mit schrägem Jurtendache und senkrechten Х änden. Diese zerfallen abermals in zwei Arten: in Jurten mit festem, unzerlegbarem Gestell und in Jurten mit transportablem Jurten-Gestell (Gitter-Jurten). Bei beiden dieser Arten bilden die Jurten-wände einen etwa 11/2 Arschin hohen Cylinder, und auf dem oberen Rande desselben ruht das kegelförmige Dach. Bei den nicht transportablen Jurten werden die Gerippe der senkrechten Jurtenwand aus in die Erde gestossenen senkrechten Stöcken gebildet, die an ihrem oberen Rande mit Querhölzern verbunden werden. An jedem der aufrechtstehenden Stäbe ist das untere Ende eines Dachstabes befestigt, die an ihrem oberen Ende wiederum zu einer Spitze zusammengefügt sind. Dann werden Dach und Wand mit Filzdecken belegt. Die Jurte wird von aussen noch in der Mitte mit einem starken Stricke umwunden und an der einen Seite eine Art Thürrahmen von der Höhe der Jurten-wand eingefiigt. Als Thürdecke wird eine doppelte, gesteppte Filzdecke benutzt, die von dem Dache Tiber den Thürrahmen herabhängt. Diese Jurten sind viel heller und geräumiger als die Stangenjurten. Das Licht dringt hier zum Theil durch die Thiire, theils durch das bedeutend grössere Rauchloch. Das Dach dieser Jurten ist viel flacher und der Durchmesser des Grundkreises beträgt 4-6 Faden. Wenn der Bewohner einer solchen Jurte umziehen will, so lässt er das Jurtengestell stehen und fertigt sich ein anderes an dem neuen Wohnsitze. Solche Jurten finden sich ebenfalls nur an baumreichen Orten, wo der Verlust eines Holzgestelles nichts zu bedeuten hat. Die zweite Art dieser Jurten, die Gitterjurten, haben fast dieselbe Construction, der einzige Unterschied ist der, dass die senkrechte Wand nicht durch in die Erde getriebene Stäbe gebildet wird, sondern durch aus dünnen Holzstäben bestehende zusammenschiebbare Holzgitter, die an den Enden mit dünnen Riemen zusammengebunden werden. Jedes solcher Gitterstücke wird kanat (Flügel) genannt. So giebt es vier-, fünf-, sechsflügelige Jurtenwände. Zwischen den äussersten Flügeln wird der Thürrahmen befestigt. Hier werden die Dachstangen an den oberen Enden der Jurtenstäbe befestigt und die oberen Spitzen der Dachstäbe in einen durchlöcherten