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0307 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 307 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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ten zu treiben. Bei den Jurten angebunden hält man nur die Stuten, die gerade gemolken werden , die Füllen derselben und ausserdem einige Reitpferde, von denen ein Theil gesattelt bei der Jurte angepflöckt ist, ein anderer gekoppelt in der Nähe grast. Es ist durchaus nicht gefährlich, die Pferde ohne Aufsicht weiden zu. lassen, denn Pferdediebstahl ist bei den Altajern ein unerhörtes Verbrechen. Er kommt höchstens südlich an der oberen Katunja vor, wo manchmal Kirgisen Streifzüge zum Pferderaube nach Norden von der Buchtarma aus unternehmen. Russische Pferdediebe und Zigeuner wagen sich nicht in den Altai, denn die Altajer würden sehr kurzen Prozess mit ihnen machen. Die Sojonen aber trennt vom Altai ein zu bedeutender, unbewohnter Landstrich. Gehütet werden die Pferde nur in der Tschujasteppe, wo die Türbät manchmal Raubziige unternehmen.

Um ihre Pferde stets wiederzuerkennen, versehen die einzelnen Geschlechter dieselben mit Eigenthumszeichen (Tamga), die den Pferden auf dem Hinterschenkel eingebrannt werden. Ich habe 12 solcher Eigenthumszeichen gesehen:

Ioskur (Trog aus Birkenrinde).

Ja (Bogen).

Tschorgo (Röhrе bei der Destillation). Suluk (Trensegebiss).

Tegerek (Ringe).

7. 0   Eshik (Thür).

B. +   Sarkai (Kreuz).

Tashûr (Branntweinflasche aus Leder).

Tekke (Bock).

С? Jyrakai (?). Kuldsha (?).

Uebrigens bedienen sich blos reiche Leute dieser Eigenthumszeichen, da die Armen ihre wenigen Pferde ohne dieselben kennen. Die Eigenthumszeichen sind ganz ausreichend, weil Altajer sehr selten Pferde durch Kauf erwerben oder veräussern,

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)   Ai (Mond).

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