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0318 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 318 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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und auch höchstens in der Tschuja-Steppe, und dann ist solches Reitzeug von den Mongolen oder Türböten durch Kauf erworben..

Das Reitzeug der Frauen unterscheidet sich bei den Alta. jern nicht von dem der Männer, nur dass die Frauen öfter Zäume und Sattelriemen aus schwarzem gegerbten Leder haben,. das mit Eisenbeschlag eigener Mache verziert ist.

Im Sommer ist, wie ich schon berichtet, der Altajer fast ganz ohne Beschäftigung, denn nur wenige Jagdliebhaber schwei fen während dieser Jahreszeit im Hochgebirge umher, um Gemsen und Hirsche zu erlegen. Dahingegen beschäftigt sich die ganze männliche Bevölkerung im Winter mit der Jagd. Im Allgemeinen versichert man, dass der Wildreichthum im Altai bedeutend abgenommen habe ; früher bot gerade das Steingebirge (Taiga) die besten Jagdplätze für Hochwild. Der M a r а l -Hirsch (cervus elaphus) kommt überall im Hochgebirge vor; er wird ganz besonders im Frühjahr erlegt, weil das Werthvollste an diesen Thieren die jungen noch mutgefüllten Hörner sind, für welche die Chinesen sehr bedeutende Preise zahlen ; ausserdem hat das Maralfell auch einigen Werth. Trotzdem die an den Grenzen des Altai und am Uimon wohnenden russischen Bauern jetzt Marale züchten und daher die Hörner billiger stellen können, nimmt der Preis der Hörner geschossener Marale doch nicht ab, da, die Chinesen viel mehr für Hörner zahlen, an deren unteren Enden der obere Theil des Schädelknochens noch haftet. Der Steinbock lebt hauptsächlich im Hochgebirge der Tschuja und der mittleren Katunja, kommt aber auch östlich bis zur KuraiSteppe in bedeutenden Heerden vor. Weiter nach Osten, d. h. in den Grenzgebirgen der Tschuja-Steppe, lebt im Hochgebirge das wilde Schaf Argali (die Altajer nennen den Bock „kotschkor" und das Weibchen „arkar"), ausserdem findet sich in der Kurai- und Tschuja-Steppe die Gemse (järän) in grossen Heer-den, und im Altai, westlich von der Katunja, auch das Reh (elik). Alle diese Thiere werden des Fleisches wegen im Sommer und des Felles wegen im Anfange des Winters gejagt. Seltener findet sich an der Tschuja das Kulandaky (ring. Tshikitäi), ein dem Pferde ähnlicher Einhufer und das Elennthier (Pulan). Letzteres lebt auch zum Theil westlich von der Katunja. Alles bisher genannte Hochwild bildet mehr das Jagdobjekt der Liebhaber, denn zu seiner Erlegung gehört grosse Geschicklichkeit, während der Ertrag gewerbsmässiger Jagd, abgesehen von den