IIIF Color HighRes
National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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| IIIF Color HighRes |
| Aus Siberien : vol.1 |
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Citation Information
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Weiter aufwärts am Mrass passirte ich den Ulus Tas und
dann das 100 Werst entfernte Dorf Tschelei ; es besteht aus 15 Hütten von Baumstämmen, die mit einem flachen Dache versehen sind und keine Oefen haben. Die Hütten sind in einem Rechteck gebaut. An der langen Seite ist in der Mitte des Daches ein viereckiges, wohl 2 Arschin langes Rauchloch. Die Wand am Loche und der Fussboden in der Hütte sind. mit Lehm bekleidet und stets brennt unter dem Rauchloche am Fussboden ein grosses Feuer. In der Lehmwand sind Löcher angebracht, in welche man Holzstücke zum Aufhängen des Kessels steckt. An den Wänden innerhalb der Hütte läuft ringsherum eine etwa 1/2 Fuss hohe und 4 Fuss breite Bank, die mit Birkenrinde belegt ist. An dem Dache hängen horizontale Stangen und über diese sind die Kleider, Geräthe, Netze, Flinten etc. der Hausbewohner geschichtet.
Die hiesigen Einwohner stehen auf einer bedeutend niedri-
geren Stufe der Kultur als die am unteren Mrass; furchtsam und scheu, fliehen sie jeden Fremden und nur Geschenke vermochten sie im Dorfe zurückzuhalten. Dieses scheue Zurückweichen vor den Russen hat seinen guten Grund, denn sie sehen von diesen nicht viel Gutes. Ein Kaufmann, der sie bedrängt und aussaugt, ein Priester, für dessen Wesen sie kein Verständnis haben, oder die rohen, wüsten Gesellen von den Goldwäschen sind die einzigen Russen, die sie zu Gesichte bekommen.
Erst allmählich wurden die Einwohner zutraulicher, versammelten sich um mein Zelt und fingen an, sich mit mir in eine Unterhaltung einzulassen.
Im Aeusseren unterscheiden sie sich wenig von den früher
beschriebenen Mrass-Tataren. Die Oberkleidung der Männer besteht in groben Leinwandröcken, die mit blauem Zeuge eingefasst sind. Die Frauen tragen kurze, vorne offene . blaue Hemden und über denselben lange Leinwandröcke, wie die Männer, aber gewöhnlich von blauer Farbe und mit Roth besetzt. Diese Röcke binden sie mit einem Gürtel, an welchem vorne die Schlüssel Hängen, fest. Die Нahre tragen sie in zwei Zöpfen, die an den Enden zusammengebunden sind, und um den Kopf schlingen sie
ein Kopftuch. Obgleich ihre Hütten sich in sehr ärmlichem Zustande befinden, so sollen die hiesigen Tataren doch wohlhabender sein als die Tataren am unteren Mrass, da die Jagd hier im Schwarzwalde sehr einträglich ist. Was den Ackerbau betrifft,
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