gierung keinen Verdacht schöpfe. Stepka , meinte einer meiner Begleiter, könne sich leicht ein steinernes Haus bauen. Trotzdem unterscheidet auch er sich nicht in seinem Aeusseren von den übrigen Tataren. Eine LieЫingsspeise der hiesigen Tataren sind im Frühling die Kandykwurzeln, die in jedem tatarischen Hause in grossen Bündeln hängen. Sie sollen frisch sehr wohlschmeckend sein und werden in Wasser oder Mich gekocht und dann getrocknet.
Die Bauart der hiesigen Hütten bildet gleichsam einen Uebergang zu den russischen Häusern. Die meisten Leute besitzen Sommerhäuser aus Brettern mit einem Dache ans Birkenrinde und Winterjurten aus Balken. Viele dieser Winterjurten haben zwei Thiiren. Die erste fiihrt in ein Vorhaus, das etwa zwei bis drei Arschin breit ist, und die zweite ihr gerade gegenüberliegende Thür in den inneren Raum des Hauses. Die Thiiren sind aus Brettern gearbeitet und drehen sich in Angeln, die aus Riemen gefertigt sind.
Die Feuerstelle befindet sich stets an der Wand links von der Thür. Grösstentheils ist an den mit Lehm beschlagenen Wandstreifen eine Art Ofenrohr angebracht, auf welchem man Kandyk-Wurzeln sowie ungesäuerte flache Brotstücke bäckt. Oberhalb der Feuerstelle befindet sich ein aus Ruthen geflochtener halbrunder, mit Lehm ausgeschmierter Rauchfang (Schual). Oberhalb desselben ist das Lichtloch angebracht, das im Winter mit einem Eisstücke zugedeckt wird. Die einen halben Fuss hohe und wohl vier Fuss breite Bank, welche an den Wänden entlang läuft, ist mit Birkenrinde bedeckt. Die von der Feuerstelle nach links liegende Wand gehört nur der Familie an, und hier nimmt Niemand ausser dem Hausherrn, der Hausfrau und den Kindern Platz ; die der Feuerstelle gegenüberliegende Wand aber gehört den Gästen. Verwandte des Hausherrn, welche in dem Hause wohnen, haben ihren Platz an der rechten Wand neben der Thür. Auch die Handmühle befindet sich an der rechten Wand.
Der Boden ist in der Regel mit Brettern gut belegt. Die Kochgeräthe haben ihren Platz zwischen der Feuerstelle und der linken Wand. Es sind grössere und kleinere cylinderförmige Gefässe aus Birkenrinde (tiis), die die sibirischen Russen auch
Tujes nennen. Diese Birkengefässe sind nicht kreisrund wie die russischen, sondern von nahezu ovaler Form, so dass sie bequem in Packsäcke gestellt werden können. In diesen Birken-
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