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0398 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 398 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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oben wurde mir als Sary-kan bezeichnet, die neben diesem befindliche, ihm fast ähnliche Figur, nannte man Kyrgys-kan. Die dritte Figur nannten sie Tös Chanym (sie hatte einen Kopf nach oben, den zweiten nach unten). Ebenso К dy-kan, der etwas grösser war als der vorhergehende ; zuletzt Kôp-kä.lgän und Sary-kan. Beide letzteren waren mit Schnurrbärten versehen. Grosse Ehrfurcht bezeugte der Wirth vor seinen Götzen nicht, jedoch erlaubte er uns nicht, sie mit den Händen zu berühren.

Wir setzten hier in einem Boote über die Bija und übernachteten in dem Dorfe der Kumandinen, das mir als Ala Kaingatsch bezeichnet wurde und das aus 20 Häusern besteht. Die hiesigen Einwohner beklagten sich Tiber die Regierung und über den Saisan Tortalasch. Hier fiel mir nur die Fussbekleidung der Frauen auf. Selbige tragen nämlich Striimpfe aus Woilok oder aus Teppichzeug und Schuhe mit rother Einfassung.

Die Kumandinendörfer längs dem Bija-Ufer sind folgendermassen vertheilt: 15 Werst vom Dorfe Makariewsk an der Bija aufwärts liegt am linken Bija-Ufer das Dorf Tiirägäsch (fünf Häuser), ihm gegenüber am rechten Ufer das Dorf Köl-ajagy (fünf H.). Von dort 9 Werst am linken Ufer das Dorf Närdshin , dann 2 Werst an demselben Ufer das Dorf Pasi, von dort 9 Werst am rechten Ufer das Dorf Ala Kaingatsch und nach einer XVerst am linken Ufer das Dorf Nemegetsch (fünf H.), dann 5 Werst weiter am linken Ufer das Dorf Pagytschak (fünf Häuser) und 5 Werst weiter das Dorf Kürüküi (fünf H.). In allen diesen Dörfern leben die Kumandinen ganz wie ich dies soeben beschrieben habe. Der Geistliche in Makariewsk erzählte mir, dass der Hauptzug des Charakters der Kumandinen Eigensinn und Härte sei. Die Kumandinen seien diejenigen Tataren, die am festesten am Hergebrachten hielten, darum sei es sehr schwer, sie zur Annahme des Christenthums zu bewegen und die Missionen hätten bei ihnen jetzt fast gar keine Erfolge aufzuweisen.

5. Die Schwarzwald -Tataren.

Das erste Dorf der Schwarzwald-Tataren, auf das ich südlich von der Lebed-Mündung, etwa 3 Werst von der Bija, traf, wurde mir als „Küsön" bezeichnet; es wird nicht nur von Schwarzwald-Tataren des Stammes Küsön bewohnt, sondern auch zum Theil von Lebed-Tataren und Kumandinen. Trotzdem die Leute