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0404 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 404 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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habe er für das nicht abgelieferte Pud Cedernnüsse 2 Rubel Banko dem Kaufmanne zu zahlen.

Die Schuld des Contrahenten der zu liefernden Niisse vergrössert sich darauf in den zwei folgenden schlechten Jahren so, dass der Schuldner sehr zufrieden sein kann, wenn es ihm gelingt in den guten Jahren so viel Nüsse zu sammeln, um seinen иläubiger befriedigen zu können. Ein Beispiel möge das Gesagte klarer machen. Ein Tatar nimmt von dem Kaufmanne zu Anfang des schlechten Jahres für 20 Rubel Banco (6 Rubel Silber) Waaren und verspricht, im Herbste dafür 20 Pud Nüsse zu liefern. Er kann aber nur 10 Pud Nüsse abliefern und bleibt daher dem Kaufmann 20 Rubel Banko schuldig. Der Kaufmann creditirt die Schuld bis zum nächsten Jahre unter derselben Bedingung ; da aber der Schuldner noch eine neue Schuld eingeht, so ist er im nächsten Jahre nur 5 Pud Nüsse einzuliefern im Stande, bleibt also dem Kaufmanne 30 Rubel schuldig. Im dritten Jahre gelingt es ihm abermals 5 Pud einzuliefern, so dass seine Schuld jetzt auf 50 Rubel Banco angewachsen, obgleich er schon 20 Pud Niisse, d. h. die urspriingliche Schuld abgezahlt hat. Nehmen wir nun an, es gelänge dem Tataren, im ersten guten Jahre 30 Pud Nüsse zu liefern, so bleibt er dem Kaufmann 20 Rubel schuldig und hat im nächsten Jahre 40 Pud Nüsse zu liefern; liefert er nun im zweiten Jahre abermals 30 Pud, so bleibt er noch 10 Rubel schuldig und muss noch im dritten Jahre 20 Pud Nüsse liefern. Er hat also für seine ursprüngliche Schuld von 20 Rubel dem Kaufmann 100 Pud Nüsse geliefert, die im Durchschnitt einen Werth von 200 Rubel ausmachen. Dafern ihm also der Kaufmann die Waaren zu seinem Einkaufspreise abgelassen, so hätte er 1000 0/ Gewinn. Es ist zwar richtig, der Handel wickelt sich nicht immer so glatt ab. Ein Schuldner zahlt z. B. nur das Dreifache der Schuld, weigert sich aber mehr zu zahlen, oder es gelingt dem Kaufmann nur, den dreifachen Werth mit Hilfe eines Beamten einzutreiben, dem er ein gutes Douceur zu zahlen hat, u. s. w. Aber trotz aller Verluste nimmt der Händler immer so furchtbare Wucherprocente, dass das Volk verarmen muss. Mit dem Verarmen nimmt aber auch der Hass der Bedrängten zu; sie suchen ihren Peiniger zu betrügen, der wieder über Unehrlichkeit schreit; er selbst hat aber die armen Wilden zur Unehrlichkeit gezwungen. Leider muss ich zugestehen, dass mir diese Verhältnisse voll-