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0433 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 433 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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— 399 --

Eis ward seiner Nase Wasser,

Sieben Tage stand er da,

Nimmer trägt das Leid er längger,

Windet sich, schlägt mit den Füssen

Und zerreisst die Pferdeleine.

„Wenn gesund ich bleiben sollte,

Auferwecke meinen Helden,

Werd' ich aus des Hundes Napfe

Euch, ihr Bösen, Nahrung geben,

Durch das lehr der Eisennadel

Zeige ich euch dann die Sonne.

Leben kann ich nicht auf Erden

Ohne meinen edlen Herrn,

Steige jetzt zur Bergeshöhe,

Stürz' hernieder mich zum Abgrund.

Wenn ich dort nicht sterben kann,

Steig' ich in die Meerestiefe,

Sterbe auf dem Grund des Meeres."

Zu des Berges Höhe eilt er,

Stürzt sich in den tiefen Abgrund,

Stirbt nicht in der Tiefe unten.

Wirft sich in das tiefe Meer,

Wirbelt auf des Meeres Sand wohl,

Macht versiegen Meeres Wasser,

Doch vermag er nicht zu sterben.

Steigt nun wieder aus dem Meere,

Kommt zum Rand der schwarzen Erde,

Zu des hohen Himmels Grunde,

Läuft empor den Bergesrücken,

Schaut das jenseitige Land an,

Sieh, da ist 'ne gelbe Steppe,

Wo nicht niedersteigt die Elster,

Ist 'ne bleiche, weite Steppe,

Wo der Rabe nicht herabsteigt;

An dem Fusse eines Berges

Steht da eine weisse Birke,

Ihre Blätter sind von Gold

Und von Silber ihre Rinde.

Spricht zu sich der treue Schimmel:

„gehrte ich zurück nach Hause,

Wer könnt' uns lebendig machen?

Lebt kein Bruder in der Heimath,

Kein Verwandter in dem Hause;

Gehe jetzt zu jener Birke,

Will an ihrem Fusse sterben,

Will verhungern, Gras nicht fressend,

Will verdursten ohne Wasser."

Dorthin läuft der gute Schimmel,

Bleibt beim Fuss der Birke stehen,

Isst kein Gras trotz seines Hungers,