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Aus Siberien : vol.1 |
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wird es zum Einschmieren des Leders vielfach benutzt. Handel mit Pferdefett wird jedoch nirgends getrieben.
Das Fell. Ein Pferdefell steht gewöhnlich im Preise von 2 Rubel Silber. Es werden aber im Ganzen wenige verkauft, sondern meist von den Kirgisen selbst verarbeitet. Es eignet sich vortrefflich zum Schneiden von ganz feinen Riemen, die zu feinem Flechtwerk verarbeitet werden. Die Kirgisen sind nämlich Meister im Riemenflechten und verfertigen sehr feine Geflechte, die zu Ziigeln, Ziiumen, Bauch-, Schwanzriemen und vor allem zu Peitschen verwendet werden. Die Peitsche besteht aus einem etwa 2 bis 21/~ Spannen langen Peitschenstiele aus Tobulguholz und einer etwa 3 _31 /2 Spannen langen Schnur von einem Finger Dicke, welche einen Lederkern besitzt, der mit einem aus 24 Riemen geflochtenen Ueberzuge versehen ist. Geflochtene Pferdeleinen oder Pferdegeschirre werden vielfach an die benachbarten Russen verkauft, da diese von ausserordentlicher Festigkeit sind.
Das Pferdehaar. Das Pferdehaar (kyl) steht bei den Kirgisen in hohem Preise, da sie die Mähnen und Schweif ihrer Pferde nicht gern beschneiden. Es wird deshalb nur wenig verkauft und meist nur zum Verfertigen der breiten Jurten-stricke, die in sehr schönen Mustern geflochten werden, verwendet. Aus Pferdehaaren gewundene Leitstricke sind bei den Kirgisen selten anzutreffen und werden häufig von den benachbarten Kalnticken eingeführt. Einen eigenen, irgendwie bedeutenden Handelsartikel bildet bei den Kirgisen das Pferdehaar durchaus nicht.
Das Kameel.
Das Kameel wird im Verhältnis zu dem anderen Vieh bei den Kirgisen in sehr geringem Maasse gehalten und ist bei den südlichen Kirgisen in grösserer Menge als bei den nördlichen anzutreffen. Selten besitzt ein reicher Kirgise über 50 Kameele, die ärmeren haben höchstens 3-4 Stück. Das Kameel lebt nicht in Familienheerden, sondern alle Thiere eines Aules werden gemeinschaftlich auf die Weide getrieben.
Als Gattung heisst das Kameel bei den Kirgisen tйö. Der Kameelhengst heisst hйra, die Stute ingän, das beschnittene Кameеl atan. Die Kameelfüllen heissen in den verschiedenen Jahren: im ersten Jahre bota, im zweiten tailak, im dritten
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