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0493 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 493 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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soll nicht sehr schmackhaft sein und daher nicht gegessen, sondern an Händler verkauft werden.

Das einzige Produkt, das die Kirgisen vom Kameele gewinnen, ist das Haar, natürlich ausser der Milch, die zu der Stutenmilch gegossen wird und mit ihr zu Kumys säuert.

Das Kameel verliert im Frühling sein starkes Winterhaar, das sich in grossen, meist verfilzten Fetzen loslöst. Diese Fetzen werden nun gesammelt und verarbeitet. Ein Kameel giebt im Frühjahr nicht über ein Pud Haare, da die Hälfte auf der Weide verloren geht. Ein Pud Kameelhaare kostet 4-5 Rubel. Das beste Haar sitzt bei dem Kameele an der Brust, an den Vorderfüssen, am Nacken und am Halse. Das Kameelhaar wird theils fein zerzupft und zum Wattiren der Winterkleider benutzt, theils wird es gesponnen (irädi). Die Kirgisen befestigen beim Spinnen einen Klumpen Kameelhaare (schükö) am Mittelfinger der rechten Hand und drehen mit der linken Hand die Spule (urschuk), der gedrehte Faden wird in kopfgrosse Knäuel (tumalak) aufgewickelt. Kameelgarn ist das einzige Garn, das die Kirgisinnen beim Nähen gebrauchen. Aus dem gesponnenen Kameelgarn weben die Kirgisen ein Kameeltuch, ein etwa 1/4 Elle breites Zeug (örmök), aus dem sie eine Art Regenmäntel fertigen. Die Instrumente beim Weben sind sehr primitiver Natur, sie bestehen aus in die Erde gesteckten Stöcken . zwischen denen die Längfäden (usun dship) ausgespannt sind. Der Einschlag (arkau) geschieht von oben nach unten. Nach jedem Durchstecken des Einschlages wird derselbe mit einem Stab° (kiisü agasch) festgeschlagen.

Kameelzeug ist sehr dauerhaft, es werden deshalb Röcke aus Kameelzeug in grosser Menge zu den Russen ausgeführt.

Die Kirgisen benutzen Eigenthumszeichen zur Bezeichnung ihres Viehes viel seltener als ihre altajischen Nachbarn. Lewschin führt folgende Eigenthumszeichen der Kirgisen an:

Kleine Horde.

Geschlecht Sahakly,   Geschlecht Naschkar,

Kara Кisäk, г1   „   Taslar,

„   Schümököi,   Scherkäs,