National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
| |||||||||
|
Aus Siberien : vol.2 |
— 47
sagung hebt der Kam die Trommel etwas in die Höhe und schlägt sie mit dem Orbu. Ist die Voraussagung unheilvoll, so fallen die Mützen aus der Trommel heraus, ist sie heilverkündend, so zieht jeder seine Mütze so schnell als möglich aus der Trommel hervor und drückt sie zusammen, damit das Glück darin verharre. Nachdem alle Weissagungen geschehen, verneigt sich der Schaman wiederum vor dem Jajutschi, während-
dem er singt:
Hör' mein Flehen, Jajutschi,
Sieh' mich an mit rechtem Auge, Gieb mir deinen rechten S&gen.
W~hrend der Schaman den vierten und fünften Himmel erreicht, hat die Pura sich ausgeruht und bittet nun den Schaman, ihn zu tränken :
In dem schönen Sonnenlande Ist 'ne gute Tränkestelle,
Diese zeigt sich meinem Auge! 0, Schaman !
Ma-гi.k, Ma-âk, Ma-âk !
Als Baschtutkan nimmt nun der Schaman eine Schale mit Wasser und pfeift, damit die Pura trinken möchte. Der Kam stellt in seinen Bewegungen dabei die Pura vor, er schnauft laut und schlägt aus, trinkt aber doch zuletzt. Nachdem er getrunken, fasst er die Schale mit den Zähnen und wirft sie mit der Trommel in die Höhe, dann fängt er sie als Baschtutkan auf und räuchert sie mit Wachholder.
Darauf erhebt sich der Schaman zum sechsten Himmel; nachdem er auf die sechste Stufe getreten und den Boden durchbrochen, läuft er sechs Mal um das Feuer, ganz unter denselben Gesängen wie früher. Da hier im sechsten Himmel der Mond wohnt, so verneigt er sich vor diesem ehrfurchtsvoll, indem
er singt:
Hör' mein Flehen! Hör' mein Flehen! Vater Mond, im sechsten Himmel!
Hör' mein Flehen! Hör' mein Flehen!
Nach diesen Worten läuft der Schaman in Extase drei Mal um den Tapty herum und verneigt sich darauf drei Mal nach Osten. Da erblickt er plötzlich einen entfliehenden Hasen und schickt sogleich nach ihm seinen Diener Kuruldak aus:
|
Copyright (C) 2003-2019 National Institute of Informatics and The Toyo Bunko. All Rights Reserved.