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Aus Siberien : vol.2 |
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an dem alle, ausser dem Kranken, theilnehmen. Als Lohn für seinen Dienst erhält der Baksa die besten Stücke beim Mahle und ausserdem noch das Fell des Opferthieres. Reiche Leute geben dem Baksa noch andere Geschenke, ein Schaf oder einen Rock aus Durja. Nach dem Mahle macht der Baksa gewöhnlich Mittheilungen darüber, was er vom Geiste (dem Dshin) erfahren habe, jedoch sind diese Aussagen nie klar und bestimmt, wie z. B.: wenn das Wetter sich in acht Tagen ändert, wird der Kranke gesund, sonst muss er sterben; oder : wenn der Kranke in so und so viel Tagen nicht stirbt, so wird er gesund. Bis zu der bestimmten Zeit bleibt der Baksa an der Seite des Kranken und hält täglich Gesänge und Tänze mit Beschwörungen ab. Die Kunststücke mit Messern oder glühendem Eisen wiederholt der Baksa fast bei jeder Beschwörung und sollen die körperlichen Qualen des Beschwörers jedesmal einen kleinen Theil der Krankheit heben, indem er in seiner Verzückung den Schmerz des Kranken auf sich nimmt. Die Knochen des geopferten Schafes werden sauber gereinigt, auf den Schädel malt dann der Baksa allerlei Figuren, darauf formt derselbe aus Teig allerlei Thiere : Kameele, Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen, und thut die Knochen und alle diese Nachbildungen in einen Sack, nachdem er sie mit bunten Fäden umwickelt hat. Den Sack aber trägt er selbst an einen öden Ort und vergräbt ihn unter allerlei Ceremonien. Niemand darf diesen Ort kennen, denn wenn die Knochen wieder zu Tage kommen sollten, so ware dies ein furchtbares Unglück für den Opferer.
Zu bemerken ist noch, dass man mir erzählt hat, der Baksa liebe, nicht bei schweren Kranken zu erscheinen, aber er führe gern seine Beschwörungen und Heilkuren bei leichten Kranken aus. Manchmal soll er sogar dem Kranken erklären, hier könne seine Beschwörung nicht helfen. Wird der Kranke zur festgesetzten Zeit gesund, so erhält der Baksa ein ansehnliches
Geschenk.
Die Baksafähigkeit ist, wie die Schamanenkraft, auch in
der Familie erblich; es muss aber jeder angehende Baksa von einem erfahrenen Mitgliede der Zunft unterrichtet werden und
erst nach längerem Zusammenleben ertheilt der Lehrmeister dem Schüler seinen Segen; darauf beginnt dieser seine selbständige Thätigkeit als Baksa. Während der Lehrzeit begleitet der Schüler den Lehrer zu den Beschwörungen, ist ihm behülflich und
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