National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0114 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 114 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 96

Steinsäulen und Platten, an denen sehr undeutliche Zeichnungen (Kreise und Streifen) zu sehen sind.

Wirkliche Standbilder führt Potanin folgende an : 1. Flache Steine mit an einer Seite relief gearbeiteten Gesichtern (nach Art des Kys-Tas am Ys), in den Thälern des Kian und Kandagatai. 2. Eine rohe, 1 Meter hohe Figur aus grauem Granit am Dain-Gul. Kopf deutlich zu erkennen. Während die ersten beiden Gesichter keinen Bart haben, also offenbar Frauen darstellen, zeigt das letztere erkennbare Spuren von Schnurr- und Kinnbart. З. Sehr roh gearbeitete Figuren am See Kara-usu zwischen den Flüssen Bujanta und Kobdo , zwei stehend, die dritte liegend; die liegende war über 5 Arschin lang. Die Figuren sind glatt behauen. Arme halten eine Todtenurne. Spuren eines Gurtes zu sehen; sehr unförmig gearbeiteter Kopf mit besonders langem Kinn und Nase. Auf dem Kopfe Spuren einer Mütze. Bei der liegenden Figur 1/2 Arschin lange Mütze. 4. Eine Werst südlich vom Kobdo viereckige Säule mit gut ausgearbeitetem Kopfe, auf der Brust Todtenurne, Hände nicht zu sehen, niedrige Stirn, lange Nase, Spuren von Schnurr- und Kinnbart; Höhe 7 Fuss 10 Zoll engt., Breite 1 Fuss 11 Zoll.

Ausser diesen Figuren, die ganz mit den Steinbildern des Altai und Süd-Sibiriens übereinstimmen, erwähnt Potanin noch eines grossen Steinbildes am Dain-Gul. Es wird von den Kirgisen Dain-Batyr, von den Uranchai Oldse-Dain genannt. Dasselbe ist 150 Centimeter hoch und 38 Centimeter breit. Es besteht aus einem vierkantig behauenen Steine und einem grossen Kopfe von 56 Centimeter Höhe. Die Form der Stirn und die schiefliegenden Augen zéigen deutlich den mongolischen Typus. Das Gesicht zeigt ausserdem nur einen Schnurrbart. Dieser so ausgesprochene mongolische Typus, von dem die anderen Figuren keine Spur zeigen, lässt vermuthen, dass diese Steinfigur einer anderen viel neueren Zeit angehört als die übrigen Steinfiguren. Potanin rühmt ausserdem die saubere Arbeit und die gute Erhaltung der Statue. Sie muss noch jetzt von den Einwohnern besonders verehrt werden, da über dieselbe eine Art Baldachin aus Holz gebaut und darin eine mit seidenen Lappen behängte Schnur ausgespannt ist.

Diese zahlreichen Alterthümer der Bronzeperiode erlauben uns einigen Einblick in den Kulturzustand dieses Volkes. Von der Kenntniss des Bergbaues, des Metallgusses und son-