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0118 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 118 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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kannten Zaum und Steigbügel, dies ergiebt sich aus Felsenzeich-

nungen und vorgefundenem kupfernen Pferdegeschirr. Schaf und Ziege waren ihnen unbedingt bekannt, dies sehen wir an dem aus Stein gehauenen Schafe und aus vielen Ornamenten. Unsicher ist es, ob ihnen das Rind bekannt war, denn nirgends habe ich auf Felsenzeichnungen oder Ornamenten die Nachbildung eines Thieres gefunden, das unbedingt als Rind gedeutet werden muss, während der Kopf des Rindes doch so charakteristisch ist, dass er auch in der rohesten Nachbildung leicht zu erkennen ist. Wenn dennoch ein Reiter auf einem gehörnten Thiere auf einer der Felsenzeichnungen am Jüs abgebildet ist, so möchte ich annehmen, dass dieser auf einem Rennthiere reitet und vielleicht einen benachbarten Waldbewohner darstellt. Ausser diesen Thieren kannten diese Alten noch den Hund und auch die Hühner; dies beweist uns das auf einer kupfernen Nadel als Knopf angebrachte Huhn, das unverkennbar charakteristisch nachgebildet ist.

Noch ungewisser lassen uns die Alterthümer der Bronzeperiode über die Kleidung und Wohnsitze jener Völker. Nirgends zeigen die Felsenbilder deutliche Spuren von Kleidern der dort abgebildeten Menschen, ebenso wie der Jager auf der vorerwähnten Kupferplatte und die sehr hitbsch gearbeitete Statuette des Bergarbeiters fast wie nackt erscheinen. Letztere lässt deutlich ein Schurzfell erkennen, das der Arbeiter um die Lenden trägt. Da das Klima hier die Möglichkeit ausschliesst, dass die Leute unbekleidet umhergingen, so müssen wir annehmen, dass ihre Kleidung sehr anschliessend war und dass sie keine langen Röcke trugen. Dass sie gewebte Zeuge kannten und als Kleidung benutzten, beweist mir die in einem Grabe am Jüs aufgefundene Spur von gewebtem Zeuge. Die Steinbilder thun dar, dass sie ihre Kleidungsstücke mit einem Gürtel in der Taille zusammenschnürten, dass dies häufig Ledergürtel waren, zeigen uns Gürtelschnallen und offenbare Gürtelverzierungen mit Stiften und lesen. Auf dem Kopfe trugen die Männer, wie das Bild des Jägers und die Statuette des Bergarbeiters beweisen, entweder spitze Mützen oder, nach einzelnen Steinbildern der Kosan-Kusch-rasch am Jüs und dem Steinbilde des Mannes beim Grabmale des Kosy Körpösch am Ajagus, dicht den Kopf umschliessende Kapsel. Die Frauen trugen, nach den Steinbildern am Ajagus zu urtheilen, ebenfalls spitze Mützen mit