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0122 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 122 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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in der Abakan-Steppe am Jenissei und Altai Dolche und Messer angetroffen, die aus Eisen geschmiedet sind und trotzdem auf's Genaueste in der Form den Messern der Kupfer- und Bronzeperiode entsprechen. Die eisernen Messer dieser Gattung zeigen fast alle Formen der kupfernen, sie sind zum Theil nur drei bis vier Werschok lange Eisenstreifen, deren eines Ende zugespitzt ist, während das andere abgerundet und mit einem Loche versehen ist; oder es sind kleine spitze Messer, ebenfalls aus einem Eisenstück gearbeitet, bis zur Hälfte geschliffen und am Ende des Griffes mit einem einer Oese ähnlichen haken versehen. Drittens sind die Messer schon recht sauber gearbeitet; der etwa. 2 Werschok lange Griff ist schmal und die Kanten abgerundet, am Ende des Griffes befindet sich ein Ring. Die Schneide ist breiter und endet in einer scharfen Spitze, indess der Messerrücken mit einer sanften Curve sich der Schneide nähert. Bei einem ' der von mir gefundenen Eisenmesser dieser Periode bilden Griff und Klinge einen stumpfen Winkel, gerade wie bei einem obenbeschriebenen bronzenen Messer, das offenbar von Handwerkern als Werkzeug benutzt wurde.

Auch bei den eisernen Dolchmessern dieser Art finden wir fast alle Formen der Dolche der Kupferperiode vertreten , an diesen ist überall Klinge und Griff aus einem Stuck geschиedet. Selbst die Verzierungen der Bronzedolche sind nachgeahmt, nur dass diese nicht mehr aus Thierformen bestehen, sondern einfache geschwungene Linien sind. Der Grund davon ist sehr wohlerklärlich : man verstand wohl in den Gussformen feine Zeichnungen von Ornamenten anzubringen und nach dem Gusse die Ornamente durch Abschleifen zu verbessern, man vermochte aber nicht dergleichen saubere Zeichnungen auszuschmieden und begnügte sich daher, die Form der Ornamente im Allgemeinen nachzuahmen. Am deutlichsten sieht man dies, wenn man den Bronzedolch, an dessen Ende zwei Thierköpfe den Ring des

Griffes bilden, mit dem einen ähnlichen Griff habenden Eisendolch vergleicht. Nur einen einzigen Dolch dieser Periode habe

ich gefunden, der einen so dünnen und feinen Eisengriff zeigt, dass man unbedingt annehmen muss, der Dolch sei in dieser Form unbrauchbar gewesen und musste unbedingt am Griffe noch mit einer Holzschale versehen oder mit Leder oder Riemen umwickelt werden.

Gehen wir jetzt zu den Grabmälern und Alterthümern der