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0124 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 124 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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deutende Grabfelder. Das erste Grabfeld, am linken Ufer der unteren Katanda, besteht aus 30 — 40 Gräbern, deren Hügel aus grossen Steinen aufgeschüttet sind. Die Grabhügel sind nur klein und haben von 1— - 5 Faden im Durchmesser. An der Seite dieses Grabfeldes liegt eine Reihe von sieben Steinkreisen, von denen jeder aus 7 grossen unbehauenen, bis zur Hälfte in die Erde gegrabenen Feldsteinblöcken besteht. Das zweite Grabfeld liegt etwa 2 Werst vom Dorfe entfernt in der weiten Ebene zwischen der oberen und unteren Katanda. Dieses Grabfeld bestand aus einem grossen Kurgane von 1 Faden Höhe und 14 Faden im Durchmesser, dessen Hügel abgeflacht war und aus grossen Felssteinen bestand. Rund um diese grünen Grabhügel lagen noch etwa 20 kleinere Gräber mit aus Steinen aufgescъütteten Grabhügeln. Dicht bei dem zweiten Grabfelde waren deutliche Spuren von grösseren Kanälen zu sehen, mit Hülfe deren die früheren Einwohner gewiss ihre in dem weiten Theile gelegenen Aecker künstlich bewässert haben. Das dritte Grabfeld lag am rechten Ufer der oberen Katanda und war dem ersten ziemlich ähnlich; das vierte Grabfeld endlich lag am Ufer der Katunja selbst, westlich von der Mündung der Katanda, und bestand aus wenigen unbedeutenden Gräbern mit Steinhügeln.

Oeffnung des ersten Grabfeides vom 18. bis 20. Juni 1865.

Ich begann am ersten Tage mit der Untersuchung mehrerer der aus sieben Steinen gebildeten Steinkreise. Ich liess den ganzen inneren Raum von drei Kreisen, von denen jeder etwa 1 Faden im Durchmesser hatte, ausgraben und zwar bis zu einer Tiefe von 11/2 Faden. Der Boden bestand aus einem. gleichmässig harten Lehme, an dem man eine ebenmässige Schichtenablagerung beobachten konnte. Dies bewies aufs Deutlichste, dass der Boden hier unberührt war, dass also die Steinkreise keine Grabmiler waren, sondern wahrscheinlich Opferstellen. Am Nachmittage begann ich mit der Oeffnung von vier ganz kleinen Hügelehen, deren Aeusseres etwas von den übrigen abwich, sie bestanden aus einer Aufschüttung von Steinen und Erde und am östlichen Theile der Peripherie befand sich ein etwa 6— 8 Werschok hoher Steinpfeiler etwas nach Osten geneigt in die Erde eingegraben. Bei einem dieser Hagel fand sich unterhalb der Steine ein eisernes Pferdegebiss, bei einem