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0133 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 133 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Meiner Meinung nach war das Grab bis zu den Querbalken früher geöffnet und ausgeraubt worden ; gewiss fanden sich die den Todten beigegebenen Gegenstände und die Pferde oberhalb der Querbalken. Dies beweisen die zerstreut im oberen Theile der Grab höhle und im Grabhügel gefundenen Pferdeknochen und eisernen Gegenstände, welche die Graböffner als unnütz im Grabe zurückliessen.

Ausser dem grossen Grabe liess ich auf dem zweiten Grabfelde noch neun kleine Gräber öffnen, von denen vier sich als unversehrt erwiesen. Alle vier waren, nach den bei den Skeletten gefundenen Gegenständen zu urtheilen, männliche Skelette. Das erste Grab lag östlich vom grossen Kurgane. Einrichtung wie die Gräber des ersten Grabfeldes. In der Tiefe von 2 Arschin stiessen wir auf ein Pferdeskelett (mit dem Kopfe nach Osten liegend), bei demselben eiserner Zaum, Steigbügel und eine eiserne Schnalle; 1/2 Arschin tiefer männliches Skelett, 2 Arschin 71/2 Werschok lang. An seiner linken Seite befand sich ein grades, spitzes Schwert, 17 dreikantige eiserne Pfeilspitzen und einige Pfeilspitzen aus Knochen. Auf der Brust lagen einige Zeugstücke, etwas höher Rückenwirbel eines Schafes. In der Gegend des Kopfes war ein kleines silbernes Gefäss mit einem Henkel. Alle Knochen lagen in vollkommener Ordnung, nur der Kopf befand sich zur rechten Seite des Leichnams, rechts von den falschen Rippen.

Das zweite Grab unterschied sich dadurch, dass hier sowohl das Pferd wie auch der Leichnam des Mannes mit dem Kopfe nach Westen gelegt waren. Bei dem Leichname des Mannes befanden sich ausser einigen eisernen Pfeilen noch ein Feuerstahl und ein rother Stein, der offenbar als Feuerstein gedient hatte.

In dem dritten und vierten Grabe, die sich in ihrer Einrichtung nicht von den vorher erwähnten unterschieden, fanden sich ausser einer Bogenverzierung und eisernen Pfeilen noch ein eiserner Kelt und eine aus Knochen geschnitzte Gurtschnalle.

In einem fünften, ganz kleinen Grabe, dessen Hügel kaum mehr als 2 Arschin im Durchmesser betrug, war etwa 1/2 Arschin unter dem Erdboden ein Schaf vergraben.