National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0135 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 135 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 111

im südlichen Theile der Grabhöhle auf eine Lage von Balken. Im oberen Theile der Grabhöhle war bis zu einer Tiefe von 1 Faden keine Spur von Steinen zu finden gewesen, dann aber zeigten sich sowohl im westlichen wie auch im östlichen Theile vereinzelte riesige Steinblöcke. Als ich am 29. Juli die ganze Grabkammer gleichmässig reinigen liess, fanden wir im südlichen Theile eine Holzlage, im nördlichen hingegen eine Lage von Birkenrinde ausgebreitet. Nach Forträumen der Birkenrinde zeigte sich, dass der ganze nördliche Theil mit Pferdeskeletten bedeckt war. Es lagen hier 16 Pferde, alle mit dem Kopfe nach Osten, und zwar in 4 Reihen zu je 4 Pferden. Bei den ersten beiden nach Osten gerichteten Reihen fanden sich eiserne Gebisse. Diese 8 Pferde waren mit einer dichten Schicht von aus Birkenrinde und Holz geschnitzten Verzierungen bedeckt, die zum grössten Theile mit feinen Goldplatten belegt waren; besonders viele Goldplättchen fanden sich auf der ersten Reihe. Unterhalb der Pferde war fester Boden. Es war unmöglich, die Lage der Pferde und der Verzierungen genau zu bestimmen, da der an den Seitenwänden der Grabhöhle aufthauende Schnee herabfloss und die Grabhöhle sich fortwährend mit einer mehrere Zoll starken, sehr dünnflüssigen Schmutzschicht anfüllte. Am folgenden Tage liess ich die Holzlage des südlichen Theils der Grabhöhle reinigen und dann forträumen. Wir fanden hier am östlichen und westlichen Ende vier sauber behauene Querhölzer und zwischen ihnen lagen der Länge nach ineinandergefügte Bretter. Es zeigte sich in der Folge, dass sich in der Mitte ein 1 1/2 Arschin im Durchmesser haltender , ausgehöhlter halber Baumstamm befand, und dass an diesem zwei Planken befestigt waren; das Ganze war aus Lärchenholz gezimmert und mit Birkenrinde bedeckt. Als die obere Birkenrindenschicht entfernt war, gewahrte man, dass an den vier Ecken des ausgehöhlten Baumstammes vier aus Kupfer gegossene Vögel angebracht waren, an jeder Seite ein Vogel mit aufgehobenen und einer mit herabhängenden Flügeln. Zu beiden Seiten des hohlen Stammes zeigten sich zwei saubere, aus Steinplatten zusammengefügte Rechtecke. Als all dieses Holz und die Steine fortgeräumt waren, öffüete sich eine rechteckige Grabhöhle, die etwas kleiner als die Holzdecke war und die in einer Tiefe von etwa 11/2 Arschin unterhalb der Holzdecke mit Lehm und Flusskieseln angefüllt war. Unterhalb der Holzdecke war ein voll-