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0136 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 136 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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ständig verwestes Pferdeskelett. Hier war die Erde nicht mehr gefroren. In einer Tiefe von 1012 Arschin unter der Erdoberfläche stiess ich auf menschliche Knochen und zwar Arm- und• Beinknochen. Diese lagen aber nicht der Länge des Grabes nach, sondern querüber, die Armknochen befanden sich gerade unter dem nördlichen Rande der Grabhöhle; ich liess die ganze nördliche Wand durchwühlen, fand aber nur noch Spuren von zwei oder drei Rippen. Die Knochen hatten so von der Feuchtigkeit gelitten, dass sie nur als Staub und Splitter herausgenommen werden konnten. In der Nähe der menschlichen Knochen fanden sich noch einzelne Spuren von Kupfer- und wenigen kleinen Goldplatten. Im südöstlichen Winkel der Höhle wurde noch in der Tiefe des Skelettes ein Haufen Kohle und Asche gefunden. Unterhalb der menschlichen Knochen war steiniger Boden, offenbar der Boden des Gewölbes. Da in den letzten Tagen Regenwetter geherrscht, so fingen die Ränder der Grabhöhle an herabzustürzen und wir mussten am B. August die Arbeit einstellen. Jedenfalls scheint mir das eigentliche Grab ausgeraubt; dass dies in der Nacht während der Arbeit geschehen sei, ist mir unwahrscheinlich, denn die menschlichen Knochen lagen zum Theil in Ordnung und ich hatte einen Posten bei dem Grabe ausgestellt. Vielleicht ist aber auch das Grab zur Zeit der Einrichtung schon beraubt worden.

Von den übrigen kleineren Grabhügeln, die ich in der Berelsteppe öffnete, zeigten alle dieselbe Einrichtung wie die Gräber an der Katanda. In allen Gräbern fanden sich Pferde, in einem sogar 5 an der Zahl, stets etwa 11/2 Arschin höher begraben als *die Menschen. Zu bemerken ist noch, dass sich in mehreren Gräbern silberner Schmuck vorfand, dann sehr gut gearbeitete Yhongesehirre, ein Messer in einer Scheide und ein Messer und ein Dolch, die ganz nach Art der Messer und Dolche der Kupferperiode, aber aus Eisen gearbeitet waren, nur war bei beiden der Eisengriff mit einer dünnen Goldplatte überzogen. Bei einer Leiche fand sich ein langes Schwert mit Eisengriff und Ring, ganz wie die Griffe der Dolche der Kupferperiode gearbeitet, und Stücke von einem eisernen Plattenpanzer, aus länglichen, 2 Werschok langen Eisenplatten, die dem Anschein nach auf Leder befestigt waren.

Die Erdhügelgräber nördlich vom Altai in der Kulunda, in der Barabinzischen Steppe und bei Barnaul, die ich geöffnet