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0137 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 137 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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batte, stimmten zum grössten Theil in ihrer Einrichtung mit den Gräbern der älteren Eisenperiode überein, nur mit dem Unterschiede, dass hier in den kleineren Gräbern keine Pferde vorkamen und wo solche sich fanden, diese neben den menschlichen Skeletten lagen. An den in denselben gefundenen Gegenständen lässt sich erkennen, dass selbige aus einer späteren Zeit herrühren als die Schüttgiäber des südlichen Altai. Ob sie demselben Volke angehören, ist fraglich, da die charakteristischen Merkmale der südlichen Eisenperiode fehlen.

Hier möge die Beschreibung einiger Graböffnungen folgen, damit man die Einrichtung dieser Gräber mit der' der Schüttgräber im südlichen Altai vergleichen kann.

1. Oeffnung eines Grabes in der Kulunda.

Runder, einen Faden hoher Grabhügel aus Erde, gleichmässig mit Gras bewachsen. Durchmesser etwa 16 Arschin. Auf der Höhe ist der Gгаb iügel etwas abgeflacht, zeigt aber von aussen keine Spur früherer Oeffnung. Oeffnung vom 14. bis 15. Mai 1862 vorgenommen. Der ganze Grabhügel bestand aus demselben Lehmboden wie die umliegende Steppe. Es wurde ein etwa 3 Arschin breiter Schacht in der Mitte des Kurgans in der Hauptrichtung von Norden nach Süden geschlagen. Als der Grabhügel hier fortgeräumt war, stiessen wir auf den Erdboden, was daran zu erkennen war, dass überall anstatt des gelben Lehmes sich vollkommen schwarzer Humus zeigte. Nur in der Mitte des Schachtes war ein Rechteck von gelber Farbe zu bemerken, dies war die Grabhöhle. Die letztere war 31/2 Arschin lang und 3 Arschin breit. Sie befand sich in der westlichen Hälfte des Kurgankreises und ragte nur 1/2 Arschin in

die östliche Hälfte hinein. Etwa nach 1 Faden Tiefe stiessen wir auf eine Schicht Holzkohle, die den ganzen Boden der Grabhöhle gleichmässig bedeckte. Die Holzkohlenschicht war nur 1 Zoll dick. Als diese fortgeräumt war, stiessen wir auf eine Schicht Holzbohlen, die in der Richtung von Norden nach Süden gelegt waren, die Bohlen waren wohl 3 Werschok dick und behauen, so dass sie aneinander passten und gleichsam eine Diele bildeten. Nachdem diese Sohlenschicht hinweggeräumt war, fanden wir eine zweite Sohlenschicht, aus ähnlichen Bohlen, welche in der Richtung von Osten nach Westen lagen, zusammengefügt. Unterhalb der letzten Holzschicht befanden sich im süd-

Radloff, Aus Sibirien. II.   8