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0144 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 144 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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fortgeräumt hat, muss man noch etwa '12 Arschin in den harten Thon graben, dann stösst man auf ein meist 3/4 Arschin hohes Thongefäss mit schmalem Halse, das mit einem flachen Steine zugedeckt ist. Die Thonvasen sind stets leer und enthielten gewiss ein dem Todten in's Grab mitgegebenes Getränk. Hat man das Thongefäss entfernt, so trifft man eine Schicht theils verbrannter, theils unversehrter Thierknochen, meist Knochen von Schafen, selten von Pferden und Rindvieh. Zwischen diesen Knochen befinden sich viele eiserne Geräthe, wie Beile, Kelte, Messer, Pfeilspitzen, Steigbügel, Pferdegebisse. Die die Geräthe enthaltenden Grabbügel befinden sich bald östlich, bald westlich von dem das Skelett enthaltenden Hügel.

In allen Gräbern des westlichen Grabfeldes fand ich ausschliesslich aus Eisen gearbeitete Gegenstände und dabei nur solche, die offenbar Waffen oder Werkzeuge von Männern waren. Anders war dies im östlichen Grabfelde , das ich in der Folge untersuchte.

In dem nach Osten liegenden Grabfelde suchte ich vergebens nach unversehrten Grabhügeln, hier waren alle Hügel durchwühlt, obgleich ich deren mehr als dreissig öffnete. Trotzdem war deutlich zu erkennen, dass auch hier jedes Grab aus zwei Hügeln bestand, von dem der eine ein Skelett eines Erwachsenen oder Kindes ohne jegliche Gegenstände deckte, der andere aber eine Grabhöhle mit den dem Todten beigegebenen Gegenständen. Während im ersten Grabfelde sich nur eiserne Waffen und Werkzeuge fanden, traf ich in den Gräbern des östlichen Feldes nur Spuren von aus Kupfer, Silber und Gold gearbeiteten Schmucksachen; von diesen waren recht gut erhalten: 1. ein sehr fein aus Gold gearbeiteter Ohrring (in seiner Ausführung etwa den von Witzen in Zeichnungen wiedergegebenen feinen Goldsachen ähnlich); 2. zwei silberne Ohrringe; 3. mehrere feine Silberplättchen von getriebener Arbeit, mit denen offenbar ein kupferner oder hölzerner Gegenstand überzogen war. Nirgends fanden sich Spuren von den hohen, schön gearbeiteten Thonvasen des westlichen Grabfeldes, an Stelle derselben waren in allen Gràbhöhlen Scherben von kleinen unansehnlichen, meist in der Hand gearbeiteten Töpfen. Ausserdem fanden sich in allen Grabhöhlen, die Gegenstände enthielten, Thierknochen, meist Knochen von Schafen, vor.

Diese Graböffnungen beweisen uns auf's Deutlichste, dass