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0164 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 164 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Schwerter. Die Tukiu schiessen sehr geschickt vom Berge herab. Streif- und Raubzüge unternehmen sie gewöhnlich vor dem Vollmond." Von den Hakas, die, wenn sie auch eigentlich kein türkisches Volk waren, dennoch sehr früh sich mit Türken vermischt und türkische Sitten angenommen hatten, berichten hingegen die Chinesen: „Im Kriege gebrauchen sie Bogen und Pfeile. Die Reiter bedecken ihre Hände und Füsse mit kleinen hölzernen Schildern. Sie haben ein Heer von 80000 Mann, das unter dem Oberbefehle von drei Feldherren steht. Die Männer ziehen zu Pferde, mit Bogen und Lanze bewaffnet, in den Krieg". Alle diese Angaben über die Waffen der alten Türk-Völker finden wir in den Gräberfunden der Eisenperiode bestätigt, denn selbst Spuren von Panzerplatten fanden sich in den alten Gräbern am Bergl. Die alten Kettenpanzer, die in verschiedenen Gegenden des Altai vorgefunden werden, stammen offenbar nicht aus dieser Periode, sondern sind viel später aus anderen Landern eingeführt worden, da sie in ihrer Form vollkommen mit den Kettenpanzern, die im südlichen Theile von Asien gearbeitet wurden, übereinstimmen. Ein so kriegerisches Volk, wie die alten Türken, trug gewiss stets seine Waffen als Schmuck und so ist es nicht wunderbar, dass die Waffen, die steten Begleiter des Mannes, auch dem Todten mit in's Grab gegeben wurden, damit sie ihm auch im Jenseits als Schutz und Schirm dienen möchten. Die Schwerter der alten Тürken waren bis 1 Arschin 18 Werschok lang, einschneidig und ein wenig gebogen. Die Lanzen bestanden aus einem mehrere Arschin langen Schаfte, an dessem Ende meist eine lanzettförmige Eisenspitze befestigt war, also dieselbe Form hatte, wie die Naisa der heutigen KasakKirgisen. Pfeile und Dolche dieser Periode habe ich oben schon genauer beschrieben.

Zu erwähnen ist hier noch, dass sich Schwerter, Dolche und Lanzenspitzen nur in den Gräbern der älteren Epoche des Eisen-Zeitalters vorfinden, während die Gräber der neueren Epoche am Abakan von Waffen nur Pfeilspitzen aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass die Turken der letzten Epoche nicht mehr zu einem grösseren Volke gehörten, welches grosse Heere gegen den Feind ausrüstete. Die verschiedene Form der Pfeilspitzen, wie ich sie oben geschildert habe, beweist uns, "dass die alten Türk-Stämme diese Waffen nicht nur im Kriege, sondern auch auf der Jagd verwendeten. Einige Pfeilpitzen sind so klein,