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0166 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 166 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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zur Schulter zurück, während er mit der linken Hand den Во- gen hält, und sendet so den furchtbaren Feinden den sicher tödtenden Pfeil zu.

Es verdient einer besonderen Beachtung, dass sich in allen Gräbern des älteren Eisenzeitalters eine grosse Menge von Pferdeskeletten finden. So deckten wir, wie ich schon erwähnt, 16 Pferdeskelette in dem grossen Grabe der Berel-Steppe, in anderen Gräbern 8, 6 und 4 Pferde, ja in den kleineren Gräbern an der Katanda sogar 2 — 3 Pferde auf. Dieser Umstand sowohl wie auch die Felsenzeichnungen dieser Periode, die nirgends Fussgänger, sondern ausschliesslich Reiter darstellen, beweisen uns, dass die Völker der älteren Eise-nperiode unbedingt Reitervölker gewesen sind, wie ja auch die chinesischen Annalen uns seit den ältesten Zeiten die Тürkvölker als Reitervölker schildern. Dies kann uns nicht Wunder nehmen, denn überаll, wo Türken auch in späterer Zeit in der Geschichte auftreten, erscheinen sie als berittene Horden, wie ja alle in den Steppen Westasiens verbliebenen Türken, die Kirgisen, Kara-Kirgisen, Karakalpaken und Тürkinenеn bis jetzt echte Reitervölker geblieben sind. Aber auch die nach Südsibirien verschlagenen ТürkStämme haben diese Lebensweise nicht geändert, dies beweisen uns die Gräber der neueren Eisenperiode am Abakan, in denen sich überall zahlreiches Pferdegeschirr vоrfindet , wie auch die Lebensweise und Sitten bei den Altajern und Katschinzen. Selbst verständlich gaben Reitervölker ihren Todten auch Reitzeug und Pferdegeschirre mit auf die weite Reise in's Jenseits.

Aus den in den Gräbern des Eisenzeitalters angetroffenen Alterthüinern ist ersichtlich, dass die Völker des Eisenzeitalters von altersher Sättel und Steigbügel kannten. Ich habe selbst ein Paar Steigbügel in einem alten Grabe an der Buchtarma gefunden und in dem grossen Grabe an der Katanda fanden sich zwischen den vorherbeschriebenen, aus Holz geschnitzten Statuetten, Pferdchen mit Sätteln auf dem Rücken, deren vorderer Theil mit Goldblättchen verziert war. Die Hufe dieser Pferdestatuetten waren auch mit GoldЫättchen überzogen. Vielleicht deutet dies darauf hin, dass die ältesten Völker des Eisenzeitalters auch die Hufe ihrer Pferde verzierten. Dass sie aber vielfach Zierаth am Pferdegeschirr anbrachten, beweisen uns nicht blos Schnüre mit aufgezogenen Eberzähnen, die wir in einigen Gräbern an der Buchtarma am Halse von Pferdeskeletten auf