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0168 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 168 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Grabe am Berel aufgefundenen Verzierungen aus Birkenrinde, die init Goldblättchen überzogen waren, scheinen mir darzuthun, dass auf dem Rücken der Pferde Schabraken gelegen haben, die mit den Goldblättern verziert waren. Die Steigbügel haben meist sehr dünne Bügel, aber eine breite Sohle, die in der neueren Periode des Eisenzeitalters oft reich verziert wurde.

Die Hauptbeschäftigung dieses Reitervolkes war offenbar die Viehzucht, die sie auch veranlasste, ein Nomadenleben zu führen. Ausser den Pferden hielten sie, wie uns Felsenzeichnungen am Jüs und Jenissei beweisen : Schafe, Ziegen, Hornvieh und Kameele. Dasselbe melden uns auch die Chinesen von den Hakas: „Ihre Pferde sind hoch und stark, diejenigen gelten als die besten, welche miteinander zu kämpfen lieben. Sie besitzen auch Kameele und Rinder, und Rinder mehr als Schafe. Reiche Leute besitzen ihrer mehrere tausend." Von den Tukiu wird nur erwähnt, dass sie Schafe und Pferde opfern. Dann aber über die Lebensweise derselben : „Wenn auch Niemand einen festen Wohnsitz hat, so besitzt dennoch Jeder seinen Antheil Land." Ich habe schon erwähnt, dass gewiss diese Landantheile sich nur auf die Wintersitze beziehen. Die Weideplätze der einzelnen Aule waren, wie auch noch heute bei den nomadisirenden Kirgisen, überаll familienweise vertheilt. Völker, die sich mit einer so ausgedehnten Viehzucht, wie die Chinesen von den Hakas erzählen, beschäftigen, können überhaupt nur ein Nomadenleben führеn, da ihre Heerden sonst bald an Grasmangel leiden würden. Das Leben dieser alten Nomaden schildern uns die Chinesen sehr ausführlich bei Gelegenheit der Beschreibung der Sitten der alten Kaotsche (Uiguren), wo es wörtlich heisst: „Die Kaotsche nomadisiren von Ort zu Ort, je nach der Fülle von Wasser und Gras." Bei diesen Nomadenzügen benutzten die Kaotsche hohe zweiräderige Karren, was nach Angabe der Chinesen auch die Veranlassung gewesen ist, dass ihnen der Name Kao-tsche (hohe Wagen) gegeben wurde. Dass auch die Völker des Eisenzeitalters dergleichen Wagen benutzt haben, beweist uns eine F'elsenzeichnung nicht weit vom Jüs, die einen verdeckten Karren mit zwei hohen Rädern darstellt, der mit einem Kameel bespannt ist.

Ausser der Viehzucht beschäftigten sich diese Völker des Eisenzeitalters noch mit dem Ackerbau, wie ihn ja noch jetzt alle türkischen Nomadenvölker betreiben. Sie bebauten gewiss in