National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0173 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 173 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 139 —

der Rehfüsse genäht werden und daher bunt gestreift sind. Solche Stiefel tragen manche Altajer noch heute über einem langen Pelzstrumpfe.

Die Schmucksachen aus Gold, Silber, Bronze und Kupfer, die sich in den von mir geöffneten Gräbern nur in geringer Zahl vorfanden, sind, wie ich schon oben erwähnt: Knöpfe, Gürtelbeschläge, Agraffen, Gürtelschnallen, auf Kleidungsstücke genähte Metallplatten, Fingerringe, Ohrringe, kleine Schellen und metallene Zopfverzierungen.

Absichtlich gebrauchte ich im Vorhergehenden meist den Ausdruck „ Völker des Eisenzeitalters " , weil meine Graböffnungen und die mir vorliegenden Alterthümer noch nicht hinreichen, diese Völker zu specialisiren. Offenbar waren die im Süden wohnenden Völker des Eisenzeitalters, die die grossen Steinschüttgräber zurückgelassen haben, türkische Völkerschaften, wie auch das Volk, das die neueren Gräber am Jenissei errichtete, Jenissei-Kirgisen oder Nachkommen der schon so früh türkisirten Hakas , da dieselben vom VI. bis zum XVII. Jahrhundert ununterbrochen die Тhälеr und Steppen am oberen Jenissei und am Abakan bewohnten. Ebenso scheinen mir die Gräber der östlichen Kirgisen-Steppe nach Norden bis zum mittleren Irtisch von Türkstämmen hinterlassen zu sein. Ob aber die Gräber des Eisenzeitalters am nördlichen Altai, zwischen Irtisch und Tscholym und an den Flussgebieten des Tobol, Ischim, des unteren Irtisch und der Tara ebenfalls von Türkvölkern zurückgelassen sind, ob sie von ugro-samojedischen Stämmen oder Jenissejern errichtet wurden, vermag ich in keiner Weise zu behaupten oder zu bestreiten. Zur Entscheidung dieser Frage bedarf es noch vieler Untersuchungen und Graböffnungen, die hauptsächlich am unteren Irtisch, im Gebiete des Tobo1, in der nördlichen Kirgisenstéppe, im Gebiete des mittleren Ob und am Tom vorgenommen werden müssten. Ebenso wichtig wäre die Untersuchung der Gräber der Mongolensteppe und zuletzt eine Oеffnung der reichen Grabfelder zwischen Buchtarma, Nor Saisan und der Stadt Sergiopol.

Während die Türken Mittelasiens durch die Berührung mit den südlichen Kulturvölkern zu einer höheren Stufe staatlicher Entwickelung emporstiegen, sank bei ihren nördlichen Brüdern und bei den ihnen unterworfenen Stämmen der UgroSamojeden und Jenissejer, die von jedem engeren Verkehre