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0176 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 176 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Stiefel waren aus Fell oder Leder gefertigt und reichten fast bis zum Knie, in der Sohle und unter dem Hacken waren Birkenrindenstücke befestigt, die meist nur die einzigen Ueberbleibsel der vollständig verwesten Stiefel waren. Die Frauen trugen Ohrringe und Fingerringe, am Halse häufig einen eisernen Ring, an dem lange Schnüre mit Perlen befestigt waren. Auch an den Zöpfen waren Glasperlen befestigt. An der linken Seite trugen die Frauen ausserdem eine Agraffe oder einen Haken, an dem Perlenschmuck herabhing, an diesem Haken hing eine Tasche mit dem Nähwerkzeug, Fingerhut und Scheere. Die Männer trugen einen Gurt mit oder ohne Metallbeschlag und an der linken Seite ein in einer Holzscheide steckendes Messer. Auch an den landen der Manner fanden sich Ringe aus Messing mit und ohne Glassteine.

Da die Einrichtung der Gräber am Tscholym mit der Grabeinrichtung der alten Völker des Bronzezeitalters übereinstimmt und weil ausserdem gerade in dem Gebiete dieser Gräber die Flussnamen darauf hinweisen, dass hier zuletzt Jenissejer gewohnt haben, so sind wir vielleicht berechtigt, anzunehmen, dass es Gräber der alten Arinen sind , die sich für Nachkommen des Volkes der Bronzeperiode halten. In einer früheren Abhandlung über die Ureinwohner Sibiriens, die ich in dem „Мalerisch en Russland" veröffentlicht habe, hatte ich angenommen, dass es die Ugro-Samojeden waren, die sowohl die Gräber der alten Bronzeperiode wie auch die Gräber am Tscholym zurückgelassen haben, während ich der Ansicht war, dass die Jenissejer vor den Samojeden im wilden Zustande am Altai-Gebirge gehaust und keinerlei Spuren der Kultur zurückgelassen hätten. Ich habe diese meine Meinung nach genauerer Durcharbeitung der chinesischen Quellen geändert und zwar besonders aus dem Grunde, weil die chinesischen Annalen schon im VII. Jahrhundert die Samojeden als Wurzelesser und Waldbewohner bezeichnen und ihnen denselben Namen geben, den ihre Nachkommen im Sojonischen Gebirge bis auf den heutigen Tag führen, nämlich Dubo (= Tuba). Zu derselben Zeit erzählen sie aber auch von den nördlichen Nachbarn der am Jenissei wohnenden Kirgisen, den Gelotschi, und schildern selbige als Verwandte der blonden Kirgisen und als ein ackerbautreibendes Kulturvolk. Da also die Gelotschi im Altai offenbar als ein eine andere Sprache (als die türkisch sprechenden Kirgisen) redendes blondes Volk ge=