National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0192 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 192 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

18 -

Nachmittags besuchten wir noch die Zelte der Тürböten und der Sojonen, die alle in jämmerlichem Zustande sind. Hier bewährt sich so recht das Sprichwort : „Wer ein Dieb ist, sieht hinter jeder Thür einen Dieb". Denn aus Furcht, dass man sie bestehlen könnte, kleiden sich die Sojonen so armselig als möglich, obgleich sie im allgemeinen viel reicher sein sollen als die mongolischen Soldaten. Ihre Pferde halten sie durch eiserne Fussfesseln aneinander gekettet, während sowohl Russen wie Mongolen die ihrigen frei umherlaufen lassen. Wie gut die chinesischen Offiziere den diebischen Charakter der Тürböten und Sojonen kennen, beweist folgender Fall. Dem russischen Kaufmann Giloff war ein Pferd gestohlen, daher bat er den russischen Sassjedatel, dies den mongolischen Offizieren anzuzeigen und um Wiederbeschaffung des gestohlenen Pferdes zu bitten. Der Offizier befahl darauf den Saisanen der Sojonen und Тürböten unter Androhung harter Strafe, das Pferd aufsuchen zu lassen, und schon an demselben Nachmittage fand es sich bei der Heerde des Kaufmanns ein.

In Betreff der Geschichte der Tschuja-Jahrmärkte habe ich Folgendes erfahren. Russische Kaufleute, die mit den Altajern und. Dwojedanern Handel trieben, wurden vor einigen Jahrzehnten von den Offizieren der Grenzpiquets zu einer directen Handelsverbindung aufgefordert. Die Kaufleute nahmen diese Aufforderung an, bauten in der Tschuja-Steppe am Koschagatsch Magazine mit Waarenlagern und brachten einen Theil des Jahres daselbst zu. Da der hohe Preis, den die Kaufleute für die Felle, besonders für die in China bis dahin vollkommen werthlosen Murmelthierfelle, zahlten, die Umwohner in Stand setzte, sich mit den für ihre Lebensbedürfnisse nothwendigen Waaren auf eine leichte Weise zu versehen, so vermochten die Piquets den Handel nicht mehr allein zu unterhalten. Dies veranlasste den Gouverneur der angrenzenden Provinz Chobdo, dreimal im Jahre 200 Soldaten unter Anführung eines Offiziers in die Tschuja-Steppe zu schicken, denen dann von Seiten der Einwohner die Besorgung der gewünschten Gegenstände übertragen wurde. Ein Saisan der Тürböten und ein Saisan der Sojonen durften mit einem Theile ihrer Unterthanen die Soldaten begleiten.

Da dieser Handel für die angrenzenden chinesischen Provinzen von Jahr zu Jahr von grösserer Wichtigkeit wurde, so machte man den russischen Kaufleuten folgende Zugeständnisse: