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0228 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 228 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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So niedriger Wolkenzug, dass die unteren Spitzen uns fast berührten. Wir erstiegen die östlichen Berge. Breiter Bergrücken mit niedrigen Hügelwellen. Das Grenzzeichen auf dem höchsten Punkte des Bergrückens, ein Brett, das auf chinesischer Seite mit rotleer mongolischer Inschrift versehen.- Wind immer stärker. Ringsum hohe Schneeberge. Jenseits der höchsten Stellen des Bergrückens abermals Sumpf. Hier bildet sich allmählich ein Wasserreservoir fier die Abflüsse des Flusses Воro - Burgasun, dessen Ufer wir jetzt bis zum Piquet Sôk folgen. Zwei kleine Flüsse passirt. Weg sehr gut. Erst gegen 12 Uhr Abends langten wir beim Piquet Sôk an. In der Nähe stehen jetzt Türböten - Jurten, vor denen uns ein ganzes Rudel bissiger Hunde überfiel, die wir kaum zu vertreiben vermochten. Endlich erreichten wir das Lager der russischen Kaufleute, die jetzt bier in Filzzelten wohnen.

(Den 16. Juni.) Ich besuchte heute die Kaufleute, unter denen ich viele Bekannte fand. Sie sind durchaus nicht zufrieden. Da sie jetzt den grössten Theil des Jahres . bei den Piquets wohnen müssten, so hätten sie bessere Wohnungen als die früheren Zelte nöthig. Der Handel sei jetzt schlechter als fruiher und wegen des Wohnens bei den Piquets der hiesige Aufenthalt kostspieliger. Als früher die Jahrmärkte, besonders der Tschärü, bestanden, sei der Handel viel vortheilhafter gewesen. Der Tsсhärü hätte von Jahr zu Jahr zugenommen und im Jahre 1865 seien schon fast 200 000 Tarbaganfelle von den Mongolen auf den Markt gebracht. Da sei plötzlich der Gouverneur von Tomsk, Herr L., hier angekommen und habe, um seine Macht zu zeigen, den am Byraty anwesenden chinesischen Beamten verhaften lassen. Die Heldenthat habe zur Folge gehabt, dass die chinesische Regierung ihren Leuten verboten habe, die russische Grenze zu überschreiten und sich nun nicht mehr in die Handelsangelegenheiten, die sie früher mit allem Eifer unterstützt babe, mische. Dadurch sei der Handel zu einem Detail-Handel geworden. Es sei den Kaufleuten unmöglich, den Handel bier fortzusetzen, wenn die Verbindung des Piquet-Handels und des. Altai-Handels denselben nicht ermögliche. Die Kaufleute seien nicht im Stande, irgendwie auf feste Preise zu Balten, da bei der jetzigen Art des Einzelverkaufes Alles vom Zufall abhгΡinge. Sie nehmen jetzt, so viel sie bekommen, und verkaufen bald mit grossem