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0236 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 236 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Breite zusammengeklebt, die wie eine Haube den Hinterkopf einrahmen, an zwei oder drei Stellen sind Stäbe eingeklemmt, die das Haar vom Kopfe abhalten. Unterhalb der unteren Stäbe ist eine Wulst eingelegt, die nach aussen ganz mit Haaren bedeckt ist, unterhalb derselben werden die Haare zusammengebunden und die Enden in zwei Zöpfe geflochten; letztere werden in Futteralen aus schwarzem Zeuge getragen. Am Halse ist eine breite Litze mit Perlen über jeden Zopf gehängt, welche in breiten Sammetstreifen endigen, die die Flechten umhüllen und über beiden Schultern zur Brust herabhängen. Die Ohrringe bestehen bei allen Frauen aus einem Silberdrahte, der in Form eines Dreieckes gebogen ist, dessen Spitze am Ohrläppchen hängt, an dessen Basis aber noch ein besonderer Behang befestigt ist. Bei reichen Mongolen sind die Stirnbänder wie auch die Zopfbehänge mit Silber und Korallen so reich geschmückt, dass das unglückliche Opfer der Mode mehrere Pfund Silber am Kopfe zu tragen hat. Die Mongolen-Mützen, die, wie gesagt, sowohl die Мänner wie auch die Frauen tragen, scheinen mir aus den chinesischen Mützen entstanden, also erst seit dem XV. oder XVI. Jahrhundert in der Mongolei eingeführt zu sein. Sie bestehen aus einem Mützenkopfe und nach oben gebogenem, den Mützenkopf rund umgebendem, hartem Rande. Der Mützenkopf ist der Form nach ein schiefstehender Kegel, dessen vordere Seite kürzer ist als die hintere, er ist gewöhnlich mit gelbem Zeuge überzogen und mit parallelen Nähten von oben nach unten gesteppt, auf der Spitze ist ein glattes, manchmal gesticktes, sechs- oder achtkantiges Stück Zeug aufgenäht und auf demselben befindet sich der aus einem Knoten bestehende Mützenknopf, das Würdezeichen der chinesischen Soldaten, das bei den Beamten durch den Steinknopf ersetzt wird. Der Mützenrand, der vorn viel höher ist als hinten, ist mit Sammet überzogen (bei Wintermützen mit Pelzwerk) und am hinteren Theile offen; hier sind zwei 1 oder 11/2 Fuss lange, herabhängende Bander befestigt. Vornehme Mongolen tragen noch künstlich verknüpfte Behänge aus Schnüren mit Quasten an der Mütze. Die Frauen tragen Röcke und Pelze, fast wie die Männer, nur haben dieselben einen senkrechten Schlitz auf der Brust, der mit Messingknöpfen geschlossen wird. Die Aermel sind bis zum Ellbogen mit andersfarbigem Zeuge besetzt oder haben breite Pelzaufschläge. Auf den Schultern tragen die Frauen unter