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0237 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 237 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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den Röcken und Pelzen, wie es scheint, Holzreifen, über denen die Aermel um die Schultern zu hohen Puffen aufgebauscht sind. Ueber diesen Pelzen tragen die hiesigen Frauen Jacken mit weiten, runden Aermelausschnitten, gerade wie bei dem Tschägidäk der altajischen Frauen. Die Mädchen tragen Pelze mit einem viereckigen Latze aus schwarzem Sammet auf der Brust. Im Nacken hängen bei ihnen zwei Zöpfe herab und zwar ohne Futteral, was also ebenso wie die Jacke ein Zeichen der verheiratheten Frau zu sein scheint. Die Zöpfe werden bei den Mädchen mit silbernen Knöpfen zusammengehalten. Auch die Mädchen tragen die Mongolen-Mützen der Manner. Wenn die Mütze sich ein wenig auf die Seite verschoben hat, so kleidet sie ein jugendliches Mädchengesicht ganz vortrefflich, während der Kopfputz der Frauen trotz seines Reichthums selbst das hübscheste Gesicht entstellt.

Die zweite Station heisst nach dem Flusse, an dem sie sich befindet, Urtö Вölü. Um meine Pferde nicht überanzustrengen, blieb ich die Nacht hier.

(Den 19. Juni). Der Weg geht jetzt zuerst eine Strecke am Вölü entlang und wendet sich dann nach Osten. Zuerst überreiten wir die linken Uferberge des Flusses, vier ziemlich unbedeutende Bergriegel , die zusammen mit dem Namen Вoskan Daba bezeichnet werden. Der Grund ist sehr steinig und das Gras wächst nur fleckenweise und in Büscheln, darunter befinden sich auch stellenweise niedrige Akazienbüsche. Vor uns sehen wir den Berg Ondür Chairchan nach Südosten. Jenseits des Passes befindet sich eine etwa 21/2 Werst lange Ebene , die sich bis zum nördlichen Fusse des Ondür Chairchan erstreckt. Vegetation wie auf den Bergwellen. Jetzt ersteigen wir einen zweiten Bergriegel, der höher ist als der erste und den man mir als Mänggin Daba bezeichnet. Aufritt ziemlich steil, der Bergrücken wohl 8 Werst lang. Die fleckige Vegetation hat aufgehört und der Boden ist dichter mit niedrigem Grase bewachsen, dazwischen grober Sand und kleine Steine. Nördlich und südlich bedeutende Bergkegel. Am östlichen Ende des Mänggin ist ein schmaler Thaleinschnitt ohne Fluss und ihm gegenüber befindet sich ein schmaler niedriger Bergrücken, der fast nur als eine Fortsetzung des Mänggin erscheint, er wurde mir als ein Кetschü Daba bezeichnet. Der östliche Abhang,