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0240 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 240 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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(Den 20. Juni). Beim Flusse übernachtet und ganz in der Frühe aufgebrochen. Der Weg führt zuerst direct nach Osten und zwar anfangs am rechten Ufer des Kobdo. Der Fluss schlängelt sich in kurzen Windungen in derselben Richtung zwischen zwei oder drei von Norden und Süden an ihn herantretende Bergriegel hindurch. Seine beiden Ufer sind durchgängig mit dichten Büschen bewachsen, dazwischen Birken, Pappeln, Weiden. Das Ufer ist theils einige Faden höher als der Fluss und dann steinig und kahl, theils ist es niedrig und kaum einige Fuss über dem Niveau des Flusses erhaben, dann aber mit einem dichten, dunkelgrünen Wiesenteppich bedeckt; der Boden ist feucht, oft sumpfig. Sobald wir zu einer solchen Niederung herabsteigen, umschwärmt uns das schreckliche Ungeziefer in dichten Schwärmen : Mücken, Moschki und eine kleine, sehr lästige Fliegenart. Dann haben weder Menschen noch Thiere einen Augenblick Ruhe. Die Ebene südlich vom Kobdo ist genau wie die am linken Ufer.

Der Weg geht in gleicher Weise etwa 7 Werst am Flusse entlang. Darauf tritt ein Bergriegel so dicht an den Fluss, dass der Weg, wenn der Wasserstand hoch ist, auf der Höhe des Hügels entlang führt. Bei niederem Wasserstande, wie er jetzt ist, reitet man unten an der Seite des Flusses auf einem etwa 11/2 Faden breiten Wege. Dieser Abhang (В m) heisst Obugerin Kisa oder Chara СJsür. Jenseits dieses Felsens macht der Fluss eine Wendung nach Süderi und biegt dann plötzlich nach Nordosten ab. An dieser Stelle ist der Fluss sehr breit und fliesst ganz ruhig. Vor uns öffnet sich nun nach Osten eine ziemlich weite Ebene, die sich allmählich nach Westeu abflacht. Am östlichen Rande derselben erblickt man das fast nach Norden gerichtete , dicht bewaldete Thal des Flusses Chatu. Zuerst führt der Weg am Fusse des südlichen Bergriegels entlang, in der Hauptrichtung nach Südosten. Die Ebene ist hier dicht mit Steinen übersäet ; schwacher Graswuchs. Nach etwa 4 Werst erreichen wir das waldige Thal des Chatu, der nordwestlich von diesem Punkte in den Kobdo fliesst. Das Thal des Chatu ist sehr breit und überall dicht bewaldet, wie kein anderes Flussthai, seit wir die Tschuja verlassen; aus dem dichten hohen Weidengestrüppe ragen Pappeln und hohe Weidenbäume hervor. Der Hauptarm des Chatu ist sehr reissend und etwa 4 Faden breit, sonst giebt es noch mehrere vier bis fünf Fa-