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0275 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 275 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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und Schönheit auszeichnete und welche die Kirgisen in der letzten Zeit verbrannt haben sollen. Jährlich vergruben an dieser Stelle die Türböten ein Täfelchen, das Kaitsch - agatsch genannt wurde. Ich habe nicht erfahren können, aus welchem Grunde dieses Täfelchen hier vergraben wurde. Herr Prinz, der 1865 ein Memoire über den Handel an der Tschuja und über seine Reise nach Kobdo veröffentlicht hat, erzählt, dass dieses Täfelchen, nach derjenigen Hälfte zu urtheilen, die er gesehen und welche in die Erde vergraben wird, von ovaler Form sei, und mit der anderen Hälfte, die in der Hauptstadt der Provinz Ulassutai (?) zurückgelassen wird, ein Ganzes bilden und mit einer Inschrift versehen sein soll, die den Namen und das Jahr der Herrschaft des Kaisers enthält und auch den Namen derjenigen Person, die den Auftrag erhalten, die Tafel zu vergraben. Auch über die Inschrift dieses Täfelchens habe ich Nichts erfahren können. Die Dwojedaner erzählten mir, dass das Vergraben der Tafel keinerlei politische Bedeutung gehabt habe, wie Herr Prinz versichert, sondern lediglich eine religiöse Ceremonie der Türböten gewesen sei. An dieser jährlich einmal unternommenen Fahrt der Türböten über die Piquetts Tarchaty und Dshidar hätten sich auch andere Grenzbewohner betheiligt, um russische Waaren bei den Dwojedanern der Tschuja-Steppe zu kaufen. Nachdem die Russen ihre Niederlagen an der Tschuja erbaut hatten, begannen sie auch zum Buraty-Flusse ihre Ausflüge auszudehnen, welcher sich im südöstlichen Theile der Tschujasteppe befindet, und bis wohin die mongolischen Soldaten die zur Wallfahrt reisenden Tür-böten begleiteten, und dort handelten sie mit den die Rückkehr der Türböten erwartenden Mongolen und Türböten. Da der Handel hier nur begann, wenn die Soldaten angekommen waren (altajisch heisst tscherü-käldi „das Heer ist gekommen"), so erhielt der sich am Buraty regelmässig organisirende Jahrmarkt den Namen Tscherii-kcildi, woraus die Russen Tschuri gemacht haben. Dies ist der Anfang der direkten Handelsverbindung zwischen Russen und Mongolen. Der Jahrmarkt gewann hier von Jahr zu Jahr an Bedeutung, so dass nicht nur die Zahl der an ihm theilnehmenden Kaufleute sich vergrösserte, sondern auch viele Altajer und Teleuten hierher kamen, um Maralhörner sowie andere Erzeugnisse des Altai zu verkaufen. Später begannen die Russen ihre Handelsreisen