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0276 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 276 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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bis zu den chinesischen Piquetts auszudehnen, besonders zu den Piquets Sôk, Kak und Jiistyt; hauptsächlich im 7. Monat, wenn die Garnison die Piquets wechselt, zu welcher Zeit auch die Dwojedaner ihren Tribut ( Кагаи ) nach China zu liefern hatten, und im Winter ungefähr zu Weihnachten, wenn die an der Grenze wohnenden . Türböten dorthin kamen, um russische Waaren einzukaufen. Immer mehr wurden somit die Dwojedaner bei Seite gedrängt, und ihre Rolle als Unterhändler hörte zuletzt ganz auf. In den sechziger Jahren führten sie nur. noch jährlich eine ganz unbedeutende russische Waare nach Kobdo aus, wenn sie ihren Tribut dorthin ablieferten. Seit dem Jahre 1865, wo die Dwojedaner die russische Unterthanenschaft annahmen und ihre Verbindung mit China unterbrechen mussten, hörte ihre Theilnahme am mongolischen Handel vollkommen auf. Dieser Handel, der mit so unbedeutenden Summen begonnen war, hatte im Laufe von wenigen Jahrzehnten so ausserordentlich zugenommen, dass er im Anfang der sechziger Jahre zu einer Umsatzziffer von wenigstens 200,000 Rubel russischer Waaren gestiegen war. Zu dem Jahrmarkte kamen Mongolen, Türböten und Sojonen und im Jahre 1865 sogar Agenten der chinesischen Handelscompagnieen. Für die mongolischen Soldaten war es viel vortheilhafter, sich mit Handel zu beschäftigen, als bei den Dwojedanern als Arbeiter zu leben. Die Garnisonssoldaten der Piquets und die nahen Grenzbewohner führten jetzt überall russische Waaren in die westliche Mongolei und nahmen dadurch an Wohlstand zu.

Der Handel mit den Soldaten der Piquets war wegen der Unbemitteltheit der Soldaten zum grössten Theil ein Handel auf Credit. Die die Jahrmärkte besuchenden Mongolen kamen meistentheils aus ferneren Gegenden, manche wohnten einen Monat Weges von der Grenze entfernt; es konnten sich somit nur wohlhabende Leute an den Fahrten zu den Jahrmärkten betheiligen, daher wurde auf 'dem Jahrmarkte fast nur auf Saarzahlung gehandelt. Seit dem Jahre 1865 hörten die Jahrmärkte auf, da auf Befehl des Tomsker Gouverneurs, der zufällig die Tschuja-Steppe besuchte, die den Kaitschagatsch führenden Türböten auf russischem Gebiete festgenommen wurden. Hier zeigt sich auf's Deutlichste, wie leicht ein in bester Absicht gethaner Eingriff der Regierungsgewalt auf die Fortentwickelung des Handels schädlich einwirken kann. Der

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