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0288 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 288 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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seiner Waaren in der Mongolei durch einen Zuschlag von 150 bis 200 0/о ihres Werthes zu erhöhen.

Die Mongolen sind im Allgemeinen ein reiches Volk und seit langer Zeit durch den Einfluss der Chinesen an den Gebrauch vieler Industrieprodukte gewöhnt, die sie selbst nicht zu produciren vermögen. Vor Allem lieben sie sich z. B. gut zu kleiden und begnügen sich keineswegs, wie die uns unterworfenen Kalmücken des Altai oder der grösste Theil der Sojonen, mit selbst gefertigten Pelzen. Das Bedürfnis nach Industrieprodukten einer höheren Civilisation ist daher in der Mongolei sehr gross, so dass der Weg nach Kuigatschin im Laufe des ganzen Jahres von Karawanen wimmelt.

Die Bedeutung eines der chinesischen Steppen-Märkte, nämlich des Marktes von Kobdo, habe ich im Jahre 1870 kennen gelernt und so viel es mir in der kurzen Zeit möglich war, seinen Umfang und seine inneren Beziehungen zu erforschen gesucht. Auf dem Markte von Kobdo befinden sich bis fünfzig chinesische Läden, unter ihnen zwei Apotheken und Gewürzbuden und ausserdem bis zehn grössere Magazine, die den fünf grossen chinesischen Handelsgesellschaften Sy-chu-tu gehören und sich mit dem Aufkauf von Schafen und Pferden für das eigentliche China beschäftigen. ' Potanin giebt uns folgende Namen der Handelsgesellschaften an: 1) Ja-schiu-di, von den Mongolen Arshan, von den russischen Kaufleuten Arshanowskaja Kompanija genannt. 2) Ta-scheu-chu. 3) Tjan-gi-ta, von den Mongolen Nastai genannt. 4) Dau-dsha-fu, von den Mongolen Undur Modo (hoher Baum) genannt, da bei dem Thorwege dieser Gesellschaft sich eine hohe Stange befindet. 5) Cho-schou-chui, von den Mongolen Tschagantai genannt. — Jedes grosse Magazin nimmt einen ganzen Hof, der in einem grossen Recktecke gebaut ist, ein. Nach der Strasse zu ist nur ein Zaun und ein Thorweg. An der Längsseite des Rechteckes befinden sich die Waaren-Niederlagen und Speicher, die Wohnungen der Diensthuenden, ein grosses Empfangszimmer für die Käufer, wo jedem kommenden Käufer bei seinem Eintritte Thee gereicht wird, und wo die Commis sich befinden, die auf Befehl des Geschäftsführers die geforderten Waaren aus den hinteren Zimmern hervorholen und dem Käufer vorlegen. An der Hinterseite des Hofes befinden sich die Wohnungen der Geschäftsführer. Detailverkauf findet in diesen Kaufhöfen nicht statt. Der Handel in der Stadt