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0301 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 301 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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deutenden Höhe und geht ebenso in den Rückeii über. Die Vorderbrust ist bei den meisten Pferden breit, der Brustkasten aber schmal. Der Rücken ist bei vielen Pferden gerade und scharf. Das mongolische Pferd hat einen sogenannten Hirschleib, er ist lang geschlossen. Die äusseren Darmbeinwinkel treten stark hervor. Die Kruppe ist kurz und schräg, der Schweif aber ist hoch angesetzt und' wird hoch getragen. Der Oberschenkel ist selten breit, das Sprunggelenk aber gewöhnlich breit, die Fesseln steil und kurz, die Hufe schräg und gross, der Strahl gut ausgebildet. Der Vorderoberschenkel ist muskulös, das Knie breit. Das Geschröt ist fein behaart, der Schweifhaarwuchs ist gewöhnlich stark und hat arabische Frisur. Der Zopf und die Mähne sind dicht. Ersterer wird ganz abgeschnitten, von letzterer aber nur die erste hälfte vom Kopfe ab gerechnet. Die mongolischen Pferde sind verschiedenfarbig, Schimmel und Rappen kommen aber nur wenig vor. Der Preis eines gewöhnlichen Pferdes ist 6 — 8 Unzen Silber, bessere Thiere 10-14 Unzen (20-28 Rubel).

Die Chinesen kaufen, wie schon oben erwähnt, meistentheils erwachsene, fette Hammel, die sie bis zum Juli=Monat in grossen Heerden zu 1000 und 2000 Stück halten. In der Mitte des Juli treiben sie diese von Kobdo fort über Kuigatschin nach China. Der Verlust auf dem Wege stellt sich im Allgemeinen auf 1000. Auf der Strecke werden die Schafe den Tag nur einmal getränkt. Ebenso werden von den Chinesen auch Pferde aufgekauft und in grossen Heerden zu 500 Stück fortgetrieben. Ausser dem lebenden Vieh kaufen die Chinesen noch Schaf- und Ziegenfelle, Lammfelle, Ziegenhörner und Sarlykschwänze. Die Preise dieser Produkte lassen sich nicht genau festsetzen. Schafwolle kaufen sie dagegen nicht auf. Mongolische Filzdecken hinwieder kaufen sie nur zum Wiederverkaufe von den Mongolen, dieselben werden nicht nach China ausgeführt. Die Bereitung der Filze ist der bedeutendste Industriezweig der Mongolen. Zu den Filzdecken wird die schlechtere Wolle verwendet. Man legt sie in einer dichten Schicht auf etwa 2 Arschin breite Lappen oder Filzdecken, feuchtet die aufgelegte Wolle stark an und windet die Schicht um einen dicken Stock; an beiden Enden des Stockes werden ]ange Stricke angebunden und an den beiden Sattelseiten eines gesattelten Pferdes befestigt. Dies Pferd besteigt ein Reiter und reitet