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0307 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 307 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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anderer, die hierorts einen ganz bedeutenden Absatz finden; auf alle diese hinzuweisen, ist nicht möglich. Es sei nur z. B. des Zinnobers erwähnt, der in meiner Gegenwart mit 400 Prozent VortheiLverkauft wurde, ausserdem viele Apothekerwaagen und оcinellе Kräuter, wie die Karandyswurzel, die in der Kirgisensteppe gesammelt wird und bei den Chinesen sehr geschätzt ist.

Der hohe Preis des Getreides in Kobdo und Ulassutai wird wohl bald die Aufmerksamkeit unserer Kaufleute auf sich ziehen, denn den Chinesen ist es nicht möglich, grössere Mengen einzuführen, und die Mongolei erlaubt durchaus nicht eine bedeutendereAusdehnung desAckerbaues. Es sind nur einige Oasen, in denen es möglich ist, Getreide anzubauen. Potanin nennt in der westlichen Mongolei 4 Punkte : 1) die Niederungen des Bujantu bei der Stadt Kobdo; 2) beim Kloster Ulankom in der Ebene des Upsa-Sees; 3) in den Niederungen des Flusses Bulgun; 4) in den Niederungen des Flusses Ulas. Hier wird überall Gerste und Weizen gesäet, Hirse nur am Flusse Bulgun. Ausser den vier grösseren Oasen giebt es noch viele kleine Flecken Landes in der westlichen Mongolei, wo man Getreide säen könnte, sie liegen aber alle so hoch, dass hier höchstens Gerste gedeihen kann. Alles hier eingeerntete Getreide reicht bei Weitem nicht für den Bedarf des Landes aus, das beweist schon der Umstand, dass man einen Ersatz in wildwachsenden Pflanzen sucht. Nach Potanin's Angaben drückt man ein Agriophylum und die Teloais aristata aus und gewinnt aus ihnen eine Art Mehl. Der Getreidemangel ist so fühlbar, dass die Kirgisen Getreide in die Mongolensteppe einführen. Gewöhnlicheres Weizenmehl kostet in Kobdo 3 Rubel, hingegen an der Buchtarma und am Uimon 30— 40 Kopeken, es liesse sich also selbst bei den jetzigen Transportkosten wohl für 2 Rubel in Kobdo liefern. Liessen sich billig grössere Massen Mehl hier einführen, so würde der Ankauf von Mehl bedeutend zunehmen, da die Mongolen sich mehr und mehr an Speisen aus Mehl gewöhnen werden.

Ich glaube in diesem kurzen Ueberblicke auf die hauptsächlichsten Waaren hingewiesen zu haben, welche mit Vortheil

in der Mongolei abgesetzt werden können, mit der Zeit werden sich noch viele wandere Gegenstände finden, die es sich lohnen wird, in die Mongolei auszuführen. Der westliche Theil der Mongolei ist vollkommen als russisches Handelsgebiet anzusehen,