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0308 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 308 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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sobald hier regelrechte Handelsbeziehungen herrschen und nicht eine Ausbeutung durch einzelne Spekulanten. Was kann aber Russland oder Sibirien aus der Mongolei für die dorthin eingeführten Waaren erhalten? Natürlich wird stets das Haupt-object der Ausfuhr dasselbe sein, was auch die Chinesen ausführen, d. h. Vieh : Hammel, Rinder, Sarlyke und Pferde, dann aber auch Felle dieser Vieharten, Kameelhaar, Pferdehaar, Wolle, Rind- und Schaffett, alles Dinge, die die Chinesen gar nicht aufkaufen. Noch ein Ausfuhrartikel wird gewiss, wie mich Herr Kalning versichert, von grosser Bedeutung werden; dies ist das Haar des Sarlyk. Das Sommerhaar dieses Thieres ist dem Pferdehaar ähnlich, ja noch besser als dieses, es ist feiner und elasti. scher und passt daher jedenfalls besser zum Polstern von Möbeln. Der Hauptvortheil aber ist der, dass ein Sarlyk mehr Haar liefert als zehn Pferde, sein Preis wird sich deshalb viel niedriger stellen als Pferdehaar. Das Haar des Sarlyk kann man nach dreierlei Güte sortiren. Erstens das Schwanzhaar, zweitens das Мähnenhaar, drittens das Bauchhaar. Das Winterhaar der Sarlyke, wenigstens dasjenige, welches die Mongolen von jungen Thieren sammeln, ist so fein und wollig, dass es kaum der Wolle quarta der Merinoschafe nachsteht und gewiss für ziemlich feine Gewebe tauglich ist. Dann aber verfilzt es sich äusserst leicht, man kann deshalb annehmen, dass sich aus diesem Haar ein ziemlich feines Tuch verfertigen lässt. Es ist schon von anderen Seiten auf die Wichtigkeit des Sarlykhaares hingewiesen worden. (Vgl. „Lieber die Acclimatisation des tibetanischen Ochsen. Das Ausland. 1870. Nr. 9.")

Nicht weniger vortheilhaft ist die Ausfuhr von Thierfellen :

Zobel-, Fuchs-, Wolfs-, Murmelthierfelle u. s. w. Dazu kommen noch die Moschusbeutel, die jetzt schon in bedeutender Zahl an den sojonischen Bergen aufgekauft werden. Alle diese Waaren müssen die Russen direkt von den Mongolen und Sojonen einhandeln und durch die Billigkeit ihrer Artikel jede Vermittelung der chinesischen Kaufleute unmöglich machen.

Unter solchen Umständen denke ich mir die zukünftige

Тhätigkeit des russischen Handels in der Mongolei in folgender Weise: 1) In der Nähe der chinesischen Grenze und bei den mongolischen Grenzpiquets wird der Handel hauptsächlich in Händen der russischen Kleinhändler sein und zwar werden sich am besten bestimmte Jahrmärkte bilden, wo die russischen Klein-