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0359 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 359 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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zu beobachten Gelegenheit hatte, trotz der Fruchtbarkeit des Bodens, vollkommen wie Sandwüsten da, ohne selbst den geringsten Graswuchs zu erzeugen. In den Thalrinnen der Nebenflüsse ist das Land theilweise steinig, aber trotzdem, wie man mich vielfach versicherte, nicht weniger fruchtbar, nur ist die Arbeit viel schwieriger.

Das Klima des Ili-Thales ist wie das der östlichen Dsungaren-Steppe überhaupt eine Uebergangsstufe zwischen dem rauhen Klima Sibiriens und dem fast tropischen Klima jenseits des Thianschan. Im Winter, der eigentlich nur drei Monate dauert, fällt das Thermometer bis 250 und die sehr hohe Kälte hält meist drei Wochen an. Zu Anfang und Ende des Winters ist das Wetter veränderlich. Der Schneefall ist bisweilen ziemlich bedeutend, gute Schlittenbahn aber im Thale selten. Der Sommer hingegen ist furchtbar heiss, und ich selbst hatte Gelegenheit, im August. eine Hitze bis 360 Réaumur im Schatten anzutreffen. Der Monat April soll häufig regnerisch sein; für die Bewohner ist das Klima sehr gesund und daher gehören Epidemieen zu den Seltenheiten ; wenn sie aber vorkommen, so sind sie durch die ungesunde Luft in den chinesischen Städten veranlasst. Eine Ausnahme machen die Pocken, die hier schon mehrmals in diesem Jahrhundert die grössten Verheerungen angerichtet haben.

Seinem Klima verdankt das Ili-Thai den Vorzug, dass hier schon viele Früchte reifen, die das Klima der nördlicheren Gegenden nicht vertragen. Von Baumfrüchten reifen Aepfel, Pfirsiche, Aprikosen, Schaptalа, Granatäpfel, auf den Feldern gewinnt. man Wein, Melonen, Arbusen (von ausserordentlicher Grösse), alle Getreidearten, Mais, Reis, Baumwolle und Tabak.

Die Flüsse und Kanäle.

Besonders günstig für den Anbau des Landes sind die vielen kleineren und grösseren Flüsse und Bäche, die hier aus den Grenzgebirgen in das Ili -Thal herabströmen , der grösste Theil dieser Flüsschen wird durch Kanäle auf die Aecker geleitet und ibr Wasser hier vollständig verbraucht. Nur die bedeutenderen gelangen bis zum Ili.

Wenn ich in Folgendem eine kurze Uebersicht der Nebenflüsse des Ili zwischen dem Kasch und Ösök gebe, so muss ich mich, da mir eine Rundreise nicht gestattet war, darauf 21*