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0397 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 397 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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— 359 —

Die Mandschu-Dynastie suchte sich von jeher hauptsächlich auf ihre Stammesgenossen zu stützen, deshalb strebte sie diesen Stamm rein zu halten und nur ihrem Interesse zu widmen. Sie verbot einem Mandschu jedes bürgerliche Gewerbe, jeder derselben war zum Kriegs- oder Staatsdienste bestimmt, und die Mandschu-Truppen bildeten den Kern und die Elite ihrer Armeen. Daher wurde den vornehmen Mandschu die Oberverwaltung im ganzen Reiche anvertraut und die Mandschu-Truppen wurden über das ganze Reich vertheiltl

Somit wurden auch im Ili-Thale gleich nach der Eroberung 6000 Mandschu-Soldaten stationirt und für sie zwei Festungen erbaut, die das Bollwerk der Mandschu - Gewalt bilden sollten. Die erste ist die von den Tataren Kürä genannte Festung, die auch die Hauptstadt der ganzen Provinz und der Sitz der Regierung wurde; die zweite ist die Festung Bajandai, die sich nicht weit vorn Ili zwischen dem neuen und dem alten Kuldsha

t befindet.

In Kürä sollen 5000 Mandschu-Soldaten in Garnison liegen, in Bajandai 1000. Von diesen Mandschu-Truppen hatte die Regierung in Peking keinen Abfall zu fürchten, da sie in jeder Beziehung eine bevorzugte Stelle einnahmen und von einem Regierungswechsel nur hatten Schaden haben können. Sie hatten

K also bei jedem Kampfe nur für den eigenen Vortheil zu streiten

la und waren am Besten geeignet, den Kern der Armee zu bilden. Den hohen Mandschu-Offizieren aber schenkte die Pekinger Re-

a gierung von Anfang an nicht dasselbe Vertrauen, da bei der

a weiten Entfernung der Centrâl-Regierungsorgane ein Ungehorsam oder Abfall nicht leicht zu bestrafen war. Daher wurden von den hier angesiedelten Mandschu nur die niedrigen Rangklassen der Offiziere und Beamten besetzt, während die Leitung der

1 Militar- und Civilgewalt stets in Händen von Leuten war, deren Familien der Regierung von Peking als Geiseln verblieben. Alle hohen Beamten wurden daher stets von Peking geschickt

јi und hier nur drei Jahre im Amte belassen.

6   Wie zu Anfang der Ansiedelung, so leben die Mandschu-
r Soldaten noch jetzt in den beiden oben genannten Festungen, ihre Zahl soll sich eher bedeutend veimehrt haben. Ihr krief gerischer Sinn ist aber vollkommen gewichen, und sie sind noch

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verweichlichter als selbst die Chinesen.

Die Dienstleistung der Mandschu im Frieden besteht nur