National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0410 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 410 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 372 —

Werthe von 40 kleinen Jarmak annehmen; wer dieselben aber in dieser Zeit nicht abliefere, erhalte nur 15 Jarmak. Während

dieses Monats wurden wenigstens zwanzigmal so viel grosse Jarmak eingeliefert, als die Krone ausgegeben hatte, so dass sie bei dieser Operation einen ungeheuren Verlust erlitt. Ebenso verloren alle ehrlichen Leute, die keine Falschmünzerei getrieben, und nur die Spitzbuben und Gauner hatten Vortheil. Seit jener Finanzoperation soll der Handelsverkehr im Ili-Thale bedeutend abgenommen haben; von dieser Zeit an ist auch das Wiegen der Jarmak in Gebrauch gekommen.

Als so die Regierungskasse noch leerer geworden, gedachte man durch ' Aufsuchung von • Silberеrzen und durch Silberge-

winnung die Finanzen zu verbessern. Grosse Bergwerksarbeiten

wurden bei dem Berge Köngäs vorgenommen; man arbeitete hier drei Jahre, legte Hüttenwerke an und beschäftigte gegen 1000

Arbeiter, aber leider wurde keine Spur von Silber gefunden.

Hierauf begann man ebensolche Arbeiten am Berge Schärbugutschi, wo ein Tatar Silbergruben entdeckt haben sollte. Auch

hier arbeitete man mit Aufwand aller Kräfte mehrere Jahre

lang, gewann aber nur etwas Kupfer, Silber ist auch dort nicht gefunden worden; diese Arbeiten blieben ebenfalls liegen. Zu-

letzt legte man Gruben am Berge Bai-Jangu an, der etwa 400

Werst von Kuldsha entfernt ist. Auch hier arbeiteten 600-800 Menschen zwei Jahre lang, ohne Etwas zu finden. Hundert-

tausende von Unzen wurden dabei geopfert; die Regierung verlor ihre letzten Hülfsmittel und machte Hunderte von Tataren-und Кalmücken-Familien zu Bettlern.

Zuletzt legte man sich aufs Schätze-Suchen. Die Sage ging im Volke, dass im Kasch ungeheure Reichthümеr versenkt

lägen, und diese suchte man aus dem Flussе zu heben. Aber auch diese Hoffnung wurde zu nichte, und alle Mühen und Kosten, diese Schätze herauszuschaffen, wurden unnütz verschwendet.

Seit dieser Zeit hat die Regierung. aufgehört, zu speculiren, stumpf hat sie sich in ihr Schicksal ergeben, und mühselig schleppt sich die Mandschu-Herrschaft hier im Westen fort, bis sie in Trümmer zerfällt.