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0411 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 411 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Dies sind die Nachrichten über das Ili - Thai , wie ich sie im Jahre 1862 gesammelt, sie sind insofern besonders interessant, als es die einzige genaue Beschreibung der früheren Zustände dieses Landes ist. Schon im Jahre 1863 brachen die Unruhen, wie ich vorausgesehen hatte, aus, und den verbundenen Tarantschi und Dungenen gelang es zuletzt, die Iiandschu-Herrschaft im Ili -Thale zu vernichten. An Stelle der Ili -Provinz entstanden drei selbständige Reiche, das Dungenen-Reich von Urumtschi, das Chodslialik von Kaschgar und das TarantschiReich der Kuldsha-Tataren. Während diese Umwälzungen am Ili vor sich gingen, bereiste ich das Abakan - Thal , den Altai und das Gebiet des mittleren Irtisch. Erst im Jahre 1868 passirte ich den nördlichen Theil des Semiretschinskaja Oblast (das Sieben-Flüsse-Gebiet) und traf daselbst zahlreiche Flüchtlinge der Kalmücken, Chinesen, Schibä und Solonen, die hier kümmerlich ihr Leben fristeten. Aber erst im folgenden Jahre, im Sommer 1869, hatte ich Gelegenheit, den Semiretschinskaja Oblast zu besuchen und mich vom 1. bis 16. Juni an der Grenze des früheren chinesischen Ili-Thales im russischen Grenzposten am Borochudsir aufzuhalten. Hier mögen die Tagebuchblätter aus meinem damaligen Aufenthalte folgen.

(Den 1. Juni 1869.) Gestern verliessen wir die Poststrasse beim Piquet Altyn Emelski (der dritten Station südlich von der goksinskaja Stanitza) und passirten den Bergpass des Altyn Emel (goldener Sattel). Weites Thal mit sehr steinigem Grunde. Wir folgen dem kleinen Flüsschen Tülkü Bulak und dem Flusse Тögörök bis zu dem Piquet dieses Namens (Entfernung etwa 40 Werst). Grund überall steinig und unfruchtbar. Der Weg geht jetzt am Aina Bulak und Ssassyk Кöl entlang; wir erreichen spät Abends das Piquet Kongyr Olöng (40 Werst).. Nach Süden liegt vor uns der Вegrücken Katu, der uns vom Ili-Flusse trennt. Am Morgen früh aufgebrochen.

Der Weg fiihrt zuerst am Nordrande des Katu -Gebirges

entlang. Die Landschaft ändert sich in keiner Weise, überall dieselbe steinige Ebene, die manchmal von Sumpfpartieen unterbrochen wird. Nach etwa 15 Werst gelangen wir zum Thale des Flusses Kuibun. Hier sieht man deutlich , dâss das Land zum Ili in zwei Terrassen abfällt. Vom Bergrücken des Altyn Emel senkt sich das Land in einer schiefen Ebene bis zum Berg-