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0428 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 428 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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sammen gelebt. Das Opiumrauchen sei jetzt selbst bei . den Тarantschi sehr verbreitet, der Sultan habe dies zwar verboten, das habe aber Nichts genützt, denn die Beamten rauchten selbst und nähmen jetzt noch ebenso Geschenke wie früher, als sie von den Chinesen eingesetzt waren. Dann habe der Sultan das Branntweintrinken verboten, damit sei es aber noch schlechter gegangen wie mit dem Verbote des Opiumrauchens. In Kuldsha selbst gäbe es Hunderte von chinesischen Buhlerinnen, von den Tarantschi-Beamten selbst unterhalten. Zwischen den Tarantschi und Kirgisen seien Zwistigkeiten ausgebrochen und Eifersucht. herrsche aller Orten. Bok Basar meint, es wäre ihm ganz lieb, dass man ihn hier aufgehalten, denn bald würde das Kuldshareich zusammenbrechen. Da er sich jetzt freiwillig in Russland stellen wurde, so hoffe er, seine Strafe werde nicht gross sein.

Heute ist Bitä's älterer Bruder Otschartai hier angelangt. Вitä stellt ihn mir vor. Er ist sehr gut gekleidet und scheint ein sehr verständiger Mann zu sein. Er wünscht über Alles, dass die Russen das 'h-Thai besetzen .möchten. Dabei rühmt er den Reichthum des Landes, Russland würde viel mehr aus demselben ziehen als die Chinesen. Ich glaube das nicht und denke, dass . Russland genug fruchtbaren Landes ausser dem Ili-Thale hat. Auch werden die chinesischen Ansiedler, wie Solonn, Schibä . u. s. w., keine guten Unterthanen Russlands, sie sind zu sehr an chinesische Verhältnisse gewöhnt und werden, sobald sich ihre pecuniären Verhältnisse gebessert haben, wieder nach China zurückwandern. Der Russe versteht ausserdem nicht, sich in südliche Verhältnisse zu fügen. Das kann man deutlich in Wernoje sehen, wo die Kosaken durchaus den Ackerbau in derselben Weise betreiben, ihre Häuser in derselben Weise bauen, wie sie dies den nördlichen Verhältnissen gemäss in Sibirien gethan haben. Während der Chinese Wald anpflanzt, wo früher Steppe gewesen, vernichtet der Russe den vorhandenen Wald. Beide haben eben eine verschiedene Vergangenheit gehabt und ihre Cultur hat sich unter verschiedenen klimatischen Verhältnissen entwickelt.

(Den 13. Juni.) Heute morgen besuchte ich den Ugeri-da ; er hat grosses Unglück gehabt, sein Sohn, der von Kopal hierher zurückgekehrt, wurde bei den Quellen des Borochudsir von den Kirgisen beraubt. Er behauptet, es seien die Kirgisen des