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0430 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 430 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Nach dem Essen überreichte mir der Ugeri - da das versprochene Heft und bat, dasselbe zu seinem Andenken zu be-. halten. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch über die Verhältnisse der Mandschu. Dieselben hätten gleich Anfangs den Kopf verloren, sich mit ihren Vorräthen in der Festung Kuldsha eingeschlossen und durch Boten die Soldaten mehrerer anderer Völker zum Kampfe gerufen. Er nannte die Mandschu spöttisch stets „aischin Mandshu" (goldene Mandschu), da die Mandschu - Dynastie sich die goldene nennt. Der frühere Mandschu Dsan-dsün sei von russischer Herkunft gewesen (d. h. ein Nachkomme der im XVII. Jahrhundert in Peking zuzückgeb iebenen Kosaken). Am meisten habe das Opiumrauchen die Mandschu geschwächt, dieses Laster sei bei denselben noch mehr verbreitet als bei den Chinesen, da Letztere durch ihre Geschäfte doch meist gezwungen seien, eine lange Zeit ausser dem Hause zuzubringen, die Mandschu aber ihr ganzes Leben lang faul auf der Bärenhaut lägen. Die Mandschu beständen aus dreizehn Geschlechtern, von denen er mir acht : Najan, Kujata, Tolt.scha, Sсhibä, As'cha, Chada, Jigä, Sakjaljan, namhaft machte. Das Geschlecht Sсhibä sei zur Zeit der Uebersiedelung der Mandschu nach China bei Mugden verblieben und- von dort seien die hiesigen Sсhibä hierher nach dem Ili iibergeführ t worden. Bei Mugden sollen noch ausser den Schibä fünf Mongolen-Geschlechter leben: Kurschin, Kartschin, Udschumtschin, Dürböt und Ongnijat.

Ueber die Verbreitung des Buddhismus unter den Schibä wurde mir Folgendes mitgetheilt; in den acht Städten der Schibä sei nur ein einziger Buddhatempel gewesen, dies sei der Tempel, den ich bei Tschedshui gesehen hatte. Bei diesem Tempel seien fünf Priester angestellt gewesen und zwar ein Da Lama, ein Keskui, eine Demtschi, ein Arga Keskui und ein Arga Demtschi; diese Lama hätten von der Krone Gehalt erhalten und zwar am ersten, vierten, siebenten und zehnten Monate, der Da Lama.jedesmal 22 Rubel, der Keskui und Demtschi 16 Rubel, der Arga Keskui und Arga Demtschi 7 Rubel. Bei diesen Lamas seien 8 —15 Schüler, Kinder von 10 —15 Jahren, der Schibä unterrichtet worden, auch diese hätten von der Krone vierteljährlich 5 Rubel erhalten. Die Lama seien vom Dsandsün nach Vorstellung des Da Lama eingesetzt worden, und der älteste von ihnen sei nach dem Ableben des Da Lama stets