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0434 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 434 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Heer der daurischen Militär-Colonisten aufbot und allen Kaufleuten eine ausserordentliçhe Steuer auferlegte. Bei dieser Gelegenheit wurdeh auch von den in der russischen Factorei wohnenden Taschkendern 300 Pferde gefordert. In Folge dieser Zwangssteuer verliessen die Taschkender Kaufleute die Factorei und flohen über die Grenze, mit ihnen der letzte russische Kosak Bogdaschin.

Während des ganzen neunten Monats fanden täglich Scharmützel mir kleinen Dungenenbanden statt, die sich in grosser . Zahl in der Umgegend von Kuldsha herumtrieben. Da sich aber jetzt grössere Truppen bei Kuldsha zusammenzogen, so herrschte zu Anfang des zehnten Monats fast allgemeine Ruhe.

Als am zwölften Tage des zehnten Monats die erste Heerabtheilung der Soloneu in einer Stärke von 600 Mann in Kuldsha eintraf, war das Regierungsheer schon über 8000 Mann stark und hatte bei der Festung ein Lager aufgeschlagen. Die Mandschu waren im Hinblick auf diese Truppenmasse von ihrem Erfolge überzeugt und meinten, da in der letzten Zeit bei Kuldsha Alles ruhig gei iebetn war, dass der Dungenen-Aufstand unterdrückt sei. Da traf am 13. October plötzlich die Schreckensbotschaft ein, dass die Dungenen sich nach dem tartarischen Kuldsha gewendet; mit den Bewohnern der. Tatarenstadt verbunden und die von den Chinesen eingesetzten Beamten vertrieben hätten. Die Absendung des Mejen Amban Siratu, des Befehlshabers der Tschagor-Кalmücken, blieb ohne Erfolg.

Von der Einnahme des tatarischen Kuldsha an ist eigentlich der Beginn eines offenen Kampfes der Aufständischen und Regierungstruppen zu rechnen, durch die Besetzung der St~idt hatten die Mohammedaner einen Mittelpunkt für ihre Unternehmungen gewonnen, und ausserdem war durch diese Einnahme ein festes Bündniss zwischen den Tataren und den Dungenen angebahnt. . Es - wäre nun die Pflicht der Mandschu gewesen, dieses Bündniss zu stören, indem sie ohne Verzug mit allen ihnen -zur Verfügung stehenden Heereskräften gegen das tatarische Kuldsha vorrückten. Ihr Heer war stark genug, die Dungenen im offenen Felde zu schlagen, denn es standen ihnen über 8000 Mann Feldtruppen zu Gebote, die durch die Garnison von Bajandai noch bedeutend verstärkt werden konnte; nach Befsiegung der Dungenen ware es ihnen ein Leichtes gewesen, das tatarische Kuldsha dem Boden gleich zu machen