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0447 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 447 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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409 —

„Das Heer im Lager bei Kuldsha ist in einem schrecklichen Zustande. Es besteht jetzt nur noch aus 1000 Mann Reitern und 2000 Fusssoldaten. Von letzteren haben nicht mehr als 300 Mann Gewehre. Alle Mannschaften sehen schrecklich heruntergekommen aus. Der Dsan-dsün scheint sehr besorgt, ebenso wie die höheren Offiziere, mit denen ich zusammentraf. Besonders schwer trifft es si.e , von einem so niederen Volke wie die Dungenen besiegt zu werden. Wenn wir von den Russen besiegt würden, sagte mir einer, das wäre noch zu ertragen. Der Dsan-dsün bittet um schleunige Hülfe und ersucht uns, wenigstens die Russland unterworfenen Kirgisen von der Theilnahme am Aufstande abzuhalten.

Je mehr sich die Lage der Regierungstruppen verschlechterte, um so besser organisirte sich natürlich der Aufstand. In dem tatarischen Kuldsha hatte sich jetzt schon eine mehr geordnete Regierungsgewalt organisirt. Die Heer~iaufen der Dungenen, Tarantschi und Kirgisen ordneten sich allmählich zu Armeen, die nach einem vorher bestimmt entworfenen Plane vorgingen. 'Während den Dungenen hauptsächlich die Aufgabe zufiel, . Kuldsha und Kongos zu beunruhigen, wendeten sich die Tarantschi gegen die Schibär die Kirgisen griffen, von Dungenen unterstützt, die Soloneu-Ansiedelungen an, und es gelang den Letzteren, Mitte

! September die grossen solonischen Viehheerden fortzutreiben und

e die Wege zwischen den solonischen Städten unsicher zu machen.

Infolgedessen verliess die etwa 500 Mann starke solonische Reiterei Kuldsha., um ihre eigenen Familien vor den Kirgisen zu schützen.

Am 16. October fiel endlich die kleine Festung Tardshi und durch diesen Fall wurde Kuldsha von allen nördlichen Städten abgeschnitten. Jetzt beunruhigten die Kirgisen unter den Su1tanen Nur-Ah, Bi-Säüräk und Dshetän den ganzen westlichen

t Theil des Landes, so dass der Dsan-dsün den bedrängten So-

g linen sogar die Flucht nach Russland gestattete. Vergebens schickte der Dsan - dsün Boten über Boten zu den Kalmücken, a um sie nach Kuldsha zu beordern; er wusste zuletzt keinen an-

h deren Rath mehr, als die russischen Grenzbeamten zu bitten, } die Streitigkeiten zwischen der Regierung und den Insurgenten

durch ein Schiedsgericht zu schlichten. Die russischen Beamten d konnten natürlich diesem Verlangen ohne Erlaubniss ihrer Re-

gierung nicht nachkommen. Die Noth stieg in Kuldsha nun