National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0470 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 470 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 432 —

den Ansiedelungen liegen. Aber kaum ist der Markttag hеrаngerückt, so ändert sich das Aussehen des Platzes. Die Lehmbaracken füllen sich mit Händlern, die ihre Produkte oder Waaren feilbieten. Der ganze Platz wimmelt von einer unabsehbaren Menschenmenge. Alt und Jung strömt aus allen Kyschlaken herbei. An diesen Tagen sind die Ansiedelungen leer, denn Jeder, der nur irgend kann, zieht zu Markte; selbst wenn er Nichts zu kaufen oder zu verkaufen hat, versäumt er den Markt nicht, sondern schlendert in gemüthlicher Ruhe zwischen den Handelnden umher. Eine Beschreibung einer solchen Markt-scene zu geben, will ich nicht unternehmen. Tausende und aber Tausende von Männern, Kindern und Weibern wirbeln hier in dichtem Gewimmel durcheinander. Der graue , öde Marktplatz ist mit den buntesten Farben geschmückt : die weissen, braunen, rothen, grünen Turbane der Männer, die grellfarbig geflammtem Röcke, die dunkel gekleideten Frauen; Pferde mit glänzenden Zäumen und Satteldecken; Maulthiere, Esel, hohe Arben (Wagen) bilden seine belebte Draperie.

Der Handel auf diesen Basaren entspricht nur den Bedürfnissen der Ackerbauer, die hier die Früchte ihrer Arbeit zu Markte bringen. Handler aus den Städten kommen nur wenige, nur zur Zeit der Seiden-, Tabaks- und Baumwollen-ernte finden sie sich ein, um hier grössere Aufkäufe zu machen. Von Waaren aus den Städten werden wohl nur Eisenwerkzeuge und Stoffe hergebracht; am meisten werden dargeboten: Feldfrüchte, Ackergeräthe, Töpfe, Arben, Räder, Reitzeuge etc., welche alle von den Ackerbauern selbst angefertigt werden. Die grössten Marktflecken, die ich gesehen habe, sind die Ansiedelung Ak Täpä, zwischen dem Chisch Köpür und Samarkand,

und die Ansiedelung Dagbit am Ak Darja, nördlich von Samarkand. Hier waren schon wirkliche Strassen, einzelne. Laden von Händlern und Handwerkern, die täglich geöffnet sind, und auch

Karawanseraien mit grossen Höfen und Gallerieen, wo Einkehrende Speise und Trank, Pferdefutter und dergleichen mehr erhalten können. Sehr wunderte ich mich, in beiden Orten russische Samoware vorzufinden.

In der Gegend, wo ich das Serafschan-Тha1 durchkreuzte, bin ich im Stande, die Marktplätze und die Markttage aufzuführen, diese sind:

1) M i n g Basar am Kara Darja. Basartag am Montag.